Österreich

Finanzprobleme bei Peoples Viennaline?

Wenig war bisher über den finanziellen Background der 2011 an den Start gegangenen Peoples Viennaline bekannt. Doch laut einem Bericht der "Wirtschaftspresseagentur" soll das Unternehmen hochverschuldet sein.

2010 gegründet, ging die Peoples Viennaline am 28. März 2011 mit einem einzelnen Embraer an den Start. Mit günstigen Preisen sagte die im Eigentum des Unternehmers Markus Kopf stehende Fluglinie der AUA auf der Strecke Altenrhein - Wien den Kampf an - und gewann. Austrian Airlines zog sich aus diesem Markt zwei Jahre später geschlagen zurück.

Danach zogen die Preise bei Peoples, die zunächst keine andere Strecke bediente, zum Ärger vieler Reisender wieder an. Nach fünf Jahren Betrieb hat die "Wirtschaftspresseagentur" nun die Finanzsituation der Vorarlberger Airline näher unter die Lupe genommen. Und demnach sei die Altenrhein Luftfahrt GmbH, die das Luftfahrtbetreiberzeugnis (AOC) für Peoples hält, "massiv überschuldet." Habe das negative Eigenkapital des Unternehmens 2011 noch 5,7 Millionen Euro betragen, liege es heute schon bei 11,09 Millionen Euro. Der Bilanzverlust habe sich zwischen 2011 und 2015 von einem Minus von 6,7 Millionen Euro auf ein Minus von über 12,1 Millionen Euro gesteigert. Die Verbindlichkeiten seien von 7,9 Millionen Euro auf 15,3 Millionen Euro gestiegen, während das Anlagevermögen der Airline seit jeher bei "rund 100.000 Euro" liege.

Damit wäre die Airline auch im Sinne des Insolvenzrechtes eigentlich als "überschuldet" zu betrachten, heißt es in dem Beitrag. Dass sie das - juristisch gesehen - trotzdem nicht ist, sei "einzig und allein Rangrücktrittserklärungen" anderer Firmen der Peoples-Gruppe zu verdanken. Und diese Unternehmen wiederum stehen ebenfalls im Eigentum des Unternehmers Markus Kopf, genau so wie der Flughafen Altenrhein selbst. Erst kürzlich beschaffte die Airline sogar einen zweiten Embraer E170, der derzeit in Wien bei der NIKI-Technik auf seinen Einsatz vorbereitet wird.

Der kürzlich beschaffte zweite Embraer soll ab dem kommenden Jahr für Peoples fliegen.

Die Airline selbst wollte sich zu ihrer finanziellen Situation übrigens nicht äußern. Die "Wirtschaftspresseagentur" zitierte CEO Daniel Steffen mit den Worten: “Wir sind ein privates Unternehmen und wollen das nicht kommentieren.”

(red)