Österreich

Notarztheli "Martin 4" aus Matrei abgezogen

Symbolfoto: Austrian Wings Media Crew

Am Ostermontag beendete der Notarzthubschrauber "Martin 4" im Osttiroler Matrei seine Wintersaison. Doch eine Rückkehr für den Sommerbetrieb wird es nicht geben, sagt Firmenchef Roy Knaus.

Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, habe Knaus, Chef der Hubschrauberfirmen Heli Austria und Heli Tirol, "genug von der Pflanzerei in Osttirol". Was er darunter versteht, führt er wie folgt aus: "In Heliport-Nähe in Matrei ist ein privates Noteinsatzfahrzeug des Notarztverbandes stationiert. Das macht keinen Sinn. Weder das Fahrzeug, noch der Rettungshubschrauber sind dadurch ausgelastet und es wird versucht, 'Martin 4' die Einsätze abspenstig zu machen."

Besagtes Notarzteinsatzfahrzeug, in welchem Geschäftsmann Knaus einen Konkurrenten zu erkennen glaubt, wird vom "Notarztverband Osttirol" betrieben. Die taktischen Unterschiede sprechen allerdings für sich: Naturgemäß ist der Hubschrauber in einem wesentlich größeren Einsatzradius unterwegs als bodengebundene Kräfte, wohingegen terrestrische Rettungsmittel nicht witterungs- oder tageszeitabhängig für ihren Betrieb sind. Und: in unzähligen Regionen stehen Hubschrauber- und Boden-Notarzt quasi Tür an Tür, ohne dass hieraus Zank entstünde.

Ein weiterer Stein des Anstoßes - beziehungsweise "Pflanzes", wie Knaus es ausdrückt - sollen, so berichtet die "Kleine Zeitung", noch fehlende luftfahrtrechtliche Bewilligungen seitens der Lienzer Bezirkshauptmannschaft sein. So verlangte die Behörde die Vorlage einer Finanzierungsbestätigung für Knaus' geplante Erweiterung des Helikopterlandeplatzes. Er selbst fühlt sich dadurch als Unternehmer benachteiligt. Mangels vorliegender Unterlagen erließ die Bezirkshauptmannschaft schließlich einen Zurückweisungsbescheid. Knaus' daraufhin beim Landesverwaltungsgericht eingebrachte Beschwerde wurde dort prompt als unbegründet abgeschmettert.

Ungeachtet der neuen Turbulenzen - erst vor wenigen Monaten ist "Martin 4" am Großglockner abgestürzt - soll es sich jedenfalls nicht um einen endgültigen Rückzug aus Matrei handeln. Entsprechende Gerüchte, die bereits seit Wochen schwelen, wies Knaus zurück.

(red Aig)