Österreich

AUA rechnet mit Verlust und gibt Sparprogramm bekannt

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

90 Millionen Euro sollen bis Ende 2021 eingespart werden. Details zum damit einhergehenden Personalabbau sollen heute zu Mittag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Austrian Airlines hat nach dem Sommer den Break-even erreicht. Zum dritten Quartal steht die Fluglinie bei einem bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted EBIT) von 17 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das allerdings ein drastischer Ergebnisrückgang um 85 Prozent oder 93 Mio. Euro (Q1-3 2018: 110 Mio. Euro). Positiv wirkten sich Investitionen in Flotte und Service aus: Die Passagieranzahl konnte um sechs Prozent auf 11,2 Millionen erhöht werden, teilte die AUA mit.

Austrian Airlines CFO Wolfgang Jani: „Trotz Billig-Konkurrenz gelingt es uns, zusätzliche Kunden zu gewinnen. Doch die Billigflieger-Schwemme und die gestiegenen Kerosinkosten drücken auf die Ticketpreise und somit auf unser Ergebnis.“

Die Gesamterlöse sind trotz Passagierwachstum in den ersten drei Quartalen 2019 um zwei Prozent auf 1.696 Mio. Euro gesunken (Q1-3 2018: 1.729 Mio. Euro). Die Gesamtaufwendungen sind im gleichen Zeitraum um vier Prozent auf 1.679 Millionen Euro gestiegen (Q1-3 2018: 1.620 Mio. Euro). Hauptgründe für die höheren Kosten waren Mehraufwendungen für Treibstoff und routinebedingte Wartungen. Der Aufwand für Kerosin ist in diesem Zeitraum um 14 Prozent oder 47 Mio. Euro gestiegen. Das Adjusted EBIT, in dem unter anderem Veräußerungsgewinne bzw. Veräußerungsverluste aus dem Verkauf von Flugzeugen bereinigt werden, hat 17 Mio. Euro betragen (Q1-3 2018: 110 Mio. Euro). Das EBIT lag bei 14 Mio. Euro.

Im isoliert betrachteten dritten Quartal 2019 hat das Adjusted EBIT 70 Mio. Euro betragen, um 33 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum (Q1-3 2018: 105 Mio. Euro).

Mehr Flüge, mehr Passagiere, höhere Auslastung
Deutlich ausbauen konnte Austrian Airlines die Verkehrsleistung: In den ersten neun Monaten beförderte die Fluglinie 11,2 Mio. Passagiere. Das sind sechs Prozent oder rund 600.000 Passagiere mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Überdurchschnittlich gut entwickelte sich das Interkontinentalgeschäft. Hier ist die Passagieranzahl um rund sieben Prozent gestiegen. Im gesamten Austrian Airlines Netzwerk ist das Angebot gemessen in ASK um drei Prozent erhöht worden. Die verkauften Sitzkilometer sind im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2018 um fünf Prozent gestiegen. Die Auslastung hat 81,2 Prozent betragen. Das entspricht einer Steigerung von 1,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der durchgeführten Flüge ist seit Jahresbeginn um vier Prozent auf 106.165 erhöht worden.

Die Regelmäßigkeit der Flüge ist in den ersten drei Quartalen 2019 auf einen erfreulichen Wert von 99,0 Prozent gestiegen (Q1-3 2018: 97,8 Prozent). Die Abflugspünktlichkeit konnte leicht auf 75,0 Prozent, die Ankunftspünktlichkeit auf 79,2 Prozent verbessert werden.

Der Personalstand von Austrian Airlines lag zum 30. September 2019 bei 7.038 Mitarbeitern (30.9.2018: 7.104 Mitarbeiter). Der Grund für den Rückgang des Personalstandes um ein Prozent steht hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Flottenumbau.

Korrektur der Prognose für das Gesamtjahr 2019: Verlust nicht mehr ausgeschlossen
Für das Gesamtjahr 2019 erwartet Austrian Airlines aufgrund des starken Low Cost Wettbewerbs ein wirtschaftlich schwieriges Jahr. „Wir werden im vierten Quartal 2019 weiter für Qualität und Kunden kämpfen, können rote Zahlen im Gesamtjahr aber nicht ausschließen“, so der Austrian Airlines Finanzchef Wolfgang Jani. 2018 hatte Austrian Airlines noch ein Adjusted EBIT von 83 Millionen Euro erwirtschaftet. 

(red / OS)