Österreich

Bevorstehende Flugverkehr-Einstellung: Betroffene suchen Hilfe über soziale Medien

Fast menschenleere Terminals: der Flugverkehr nach Österreich wird nur noch als "Notbetrieb" geführt - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Wie angekündigt, werden Flugverbindungen nach Österreich angesichts der SARS-CoV-2 Verbreitung drastisch ausgedünnt. Zahlreiche Passagiere bangen um ihre Heimreise.

Bundeskanzler Sebastian Kurz teilte gestern in den Spätnachrichten mit, dass der "Flugverkehr von und nach Österreich fast zum Erliegen" kommen werde. Österreicher, welche sich aktuell noch im Ausland befinden, seien angehalten, sich "dringendst auf den Weg heim" zu machen, beziehungsweise das Außenministerium zu kontaktieren.

Airlines haben, ebenso wie viele Bereich der Infrastruktur, auf Minimalbetrieb reduziert, um jetzt noch die Rückreise Betroffener zu ermöglichen. Daran anschließend werden, so der Kanzler, sämtliche Flüge in "Corona-gefähliche Gebiete gestoppt".

Wie viele Personen aktuell betroffen sind, scheint unklar. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Außenministeriums hatte auf Nachfrage hierzu keine Informationen aufliegen, das Bürgerservice war trotz mehrfacher Versuche telefonisch nicht erreichbar. Jedenfalls dürften es zumindest tausende, wenn nicht noch zehntausende Personen sein, zieht man die zuletzt verfügbaren Zahlen als Grundlage heran.

Bei der Organisation der Rückreisen scheint nicht alles reibungslos abzulaufen, wie auch diverse Aufrufe in sozialen Medien beweisen, über welche bereits nach privaten Verbindungen zu "Piloten, FlugbegleiterInnen bei Ryanair" oder Kontakten "zu Ryanair/LaudaMotion" gesucht wird.

Im Ausland gestrandete Passagiere hoffen hilfesuchend auf private Kontakte zu Airline-Personal (Screenshot Facebook)

Aus Gran Canaria berichtet eine Social Media Nutzerin: "Wir wären auch am Mittwoch mit Ryanair geflogen. Haben uns jetzt aber selbst einen Flug gebucht. [...] Ryanair war über 1 ½ Tage nicht erreichbar!"

In sozialen Medien häufen sich derzeit die Unmutsbekundungen betroffener Reisender, welche etwa auf dem AUA-Facebookauftritt die fehlende Stornierbarkeit gebuchter Flüge trotz behördlicher Reisewarnungen und Einreisebeschränkungen sowie mangelnde Erreichbarkeit des Serviceteams beklagen. LaudaMotion hat ihrerseits die "Community"-Funktion, bei welcher Nutzer öffentliche Kommentare posten können, völlig eingestellt. Unter den Timeline-Postings der Billigfluggesellschaft finden sich jedoch ebenso dutzende erzürnte Beiträge offensichtlich betroffener Fluggäste, welche fehlende Kommunikation und Hilfe bemängeln.

Chaos bei der Organisation außerplanmäßiger Heimreisen: Ryanair war "eineinhalb Tage nicht erreichbar", beklagt diese Reisende (Screenshot Facebook)

Eine telefonische Anfrage an LaudaMotion, die österreichische Ryanair-Tochter, blieb unbeantwortet.

Austrian Airlines konnte adhoc keine ungefähren Zahlen über aktuell betroffene Fluggäste kommunizieren, und verwies ihrerseits an das Außenministerium.

(red Aig)