Österreich

Corona-Krise: Ab Mai Kurzarbeit bei Austro Control

Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Krise auf den Flugverkehr und dem damit verbundenen massiven Verkehrsrückgang im österreichischen Luftraum hat sich die Geschäftsführung der österreichischen Flugsicherung und Luftfahrtbehörde Austro Control mit den Gewerkschaften GPF und vida auf die Einführung des Corona-Kurzarbeits-Modells ab Anfang Mai geeinigt.

Im österreichischen Luftraum ist der Flugverkehr teilweise um mehr als 90% zurückgegangen. Während üblicherweise pro Tag etwa 3.000 Flugzeuge über Österreich unterwegs sind, werden aktuell nur rund 250 Flüge gezählt. Am Flughafen Wien starten und landen aktuell täglich nur rund 30 Flugzeuge, sonst sind es etwa 800. Seit Beginn der Krise sind die Erlöse aus Flugsicherungs-Gebühren für März und April de facto auf ein Ausmaß von nur noch 5% des geplanten Umsatzes geschrumpft.

Angesichts dieser Verkehrsentwicklung und der massiven Umsatzeinbußen hat die Austro Control Geschäftsführung nach intensiven Gesprächen mit den Gewerkschaften eine Rahmenvereinbarung zur Kurzarbeit abgeschlossen, die für die gesamte Belegschaft, sowohl im Schichtbetrieb als auch in der Gleitzeit, wie auch für das Management gilt.

„Mit der Entscheidung, das Corona-Kurzarbeits-Modell in Anspruch zu nehmen, haben wir einen wichtigen Schritt gesetzt, Austro Control durch diese Krise zu führen. Nur so ist es möglich, das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren und die Jobs für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzusichern. Wir halten Austro Control somit auch während der Krise mit verkleinertem Team auf Kurs und können, sobald die Airlines wieder starten, den Flugsicherungsbetrieb sofort wieder in vollem Umfang aufnehmen“, sagt Austro Control Geschäftsführerin Valerie Hackl.

„Die gesamte Luftfahrtbranche wurde von der Corona-Krise in einer Heftigkeit erfasst, wie wir es noch nie gesehen haben. Angesichts des Verkehrseinbruchs in der Luftfahrt hat es keine Alternative zu Kurzarbeit bei Austro Control gegeben. Wir möchten uns bei den Gewerkschaften für die konstruktiven und respektvollen Verhandlungen bedanken, die wir im Sinne unserer Verantwortung für das Unternehmen mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem positiven Abschluss bringen konnten“, sagt Austro Control Geschäftsführer Axel Schwarz.

„Mit dieser Lösung haben wir einen nachhaltigen Schritt für die Absicherung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – bei gleichzeitig wirtschaftlicher Stabilisierung von Austro Control – gesetzt. Nun geht es darum, diese Vereinbarung zur Kurzarbeit mit dem Management, vor allem aber gemeinsam im engen Austausch und Einvernehmen mit unseren örtlichen Betriebsräten in die Praxis umzusetzen. Denn nur gemeinsam können wir auch wieder aus dieser Krise herauskommen“, sagt der Vorsitzende der GPF Fachgruppe Flugsicherung und Vorsitzende des Zentralbetriebsrats von Austro Control, Alexander Rovina.

„Mit der Kurzarbeit werden wir die schwerwiegendsten Produktionsausfälle für das Unternehmen jetzt kompensieren können. Besonders positiv sehen wir es, dass wir gemeinsam mit der Geschäftsführung vereinbaren konnten, dass in den kommenden Wochen und Monaten die Lotsen-Ausbildung weiter forciert wird. Damit werden wir für die Zeit nach der Krise und die dann wieder ansteigenden Verkehrszahlen gut gerüstet sein“, stellt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida fest.

Austro Control hat diese Vereinbarung zunächst für drei Monate abgeschlossen, danach wäre eine Verlängerung um weitere drei Monate möglich. Aus heutiger Sicht scheint nicht absehbar, wie lange die Corona-Krise die Luftfahrt in diesem Ausmaß auf dem Boden hält.

(red / Austro Control)