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Fracht stützt Köln/Bonn im Pandemie-Jahr

Luftfracht in Köln/Bonn, Symbolbild - Foto: CGN

Die Corona-Pandemie und der historische Einbruch des Passagier-verkehrs um 75 Prozent haben das wirtschaftliche Ergebnis des Flughafens Köln/Bonn im Geschäftsjahr 2020 stark belastet. Da die Zahl der Reisenden auf nur noch 3,1 Millionen sank, und Einnahmen von rund 130 Millionen Euro verloren gingen, verbuchte der Airport ein Ergebnis nach Steuern von minus 31,1 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) fiel 2020 trotz der Corona-Folgen mit 6,1 Millionen Euro positiv aus, teilte der Flughafen mit.

„Obwohl uns die Krise hart getroffen hat, und wir mehrfach unsere Passagierprognosen nach unten korrigieren mussten, haben wir unser Ergebnisziel 2020 erreicht“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. „Einsparmaßnahmen im gesamten Unternehmen und unser Frachtgeschäft haben den Ausschlag gegeben, dass wir trotz der großen finanziellen Einbußen nicht noch tiefer in die Verlustzone geraten sind und das Jahr am Ende sogar etwas besser als erwartet  abschließen konnten“, so Vanneste weiter.

Der Einbruch des Passagierverkehrs hat 2020 zu einem massiven Umsatzrückgang auf 208,4 Millionen Euro geführt (2019: 341,2 Mio. Euro). Unternehmensweit wurden Maßnahmen zur Kostensenkung umgesetzt, etwa ein Einstellungsstopp, die Verschiebung von Projekten, die für den operativen Flughafenbetrieb nicht zwingend notwendig waren, sowie strikte Ausgabenreduzierungen. In Bereichen, die von der Pandemie betroffen waren, wurde Kurzarbeit eingeführt. Mit diesen Maßnahmen und durch ein laufendes Ergebnisverbesserungsprogramm, das Erlössteigerungen und Kosten-senkungen beinhaltet, konnten etwa 80 Millionen Euro eingespart und die Einnahmeverluste zum Großteil kompensiert werden.

„Durch das bereits ein Jahr vor der Corona-Krise gestartete Ergebnisverbesserungsprogramm waren wir in der Lage, die finanziellen Auswirkungen der Krise deutlich abzumildern. Dennoch hat die Pandemie mit historischen Umsatzeinbrüchen im Passagiergeschäft eine völlig neue Situation geschaffen, auf die wir uns einstellen mussten. Dies haben wir dank der gemeinsamen Anstrengung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschafft. Köln/Bonn war zudem der einzige deutsche Großflughafen, der 2020 ein positives operatives Ergebnis erreicht hat“, erläutert Finanzgeschäftsführer Torsten Schrank.

Verkehrsentwicklung 2021 und Ausblick auf den Sommer
Die steigende Impfquote und Lockerungen der Reisebeschränkungen machen sich in Form von steigenden Passagierzahlen bemerkbar. Im Juni wurden erstmals wieder mehr als 10.000 Fluggäste an einem Tag gezählt. Diese Zahl wird sich im Juli auf mehr als 20.000 verdoppeln. Optimistisch blickt der Flughafen auch auf die Sommerferien in NRW: In den sechs Ferienwochen werden rund 850.000 Passagiere erwartet – etwa 40 Prozent des Vorkrisenniveaus. 20 Airlines werden 100 Ziele ab Köln/Bonn ansteuern. „Besonders erfreulich ist, dass neue Fluggesellschaften wie S7 Airlines, Freebird Europe, Air Cairo, FlyErbil und Green Airlines auch ganz neue spannende Ziele in unseren Flugplan aufnehmen“, so Vanneste. Insgesamt stehen in den Ferien rund 550 wöchentliche Flüge zu Sonnen- und Badezielen auf dem Programm. Die gefragtesten Reiseländer sind die Türkei, Spanien und Griechenland sowie weitere Länder der Mittelmeerregion, wie Ägypten, die Balkanhalbinsel, Italien und Portugal. Auch Städte wie London und Wien sind im Sommer beliebte Reiseziele.

Nach dem Aufwärtstrend im vergangenen Jahr mit einem Zuwachs auf 863.000 Tonnen (+6 Prozent) erweist sich die Luftfracht auch 2021 als wichtiges zweites Geschäftsfeld. „Neben dem Passagierverkehr ist der Frachtbetrieb unser zweites Standbein, das uns in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen Stabilität verleiht. Für 2021 erwarten wir für unser Frachtgeschäft mit mehr als 900.000 Tonnen Waren und Gütern eine Fortsetzung des positiven Trends“, so Johan Vanneste. Der Anstieg der Tonnage ist auf die Rolle der Luftfracht beim weltweiten Transport von medizinischen Gütern, Schutzausrüstungen und Impfstoffen sowie  auf die zunehmende Bedeutung des E-Commerce zurückzuführen.

Check-In im Terminal 2, Shops öffnen
Seit Juni wird neben dem Terminal 1 auch das Terminal 2 wieder für den Check-In genutzt. Die Sicherheitskontrolle erfolgt weiterhin zentral in Terminal 1. Jeder Reisende darf nur noch ein Handgepäckstück durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen. Alle weiteren Gepäckstücke müssen beim Check-In aufgegeben werden.

Pünktlich zum Start in die Ferien haben auch einige Shops und Restaurants am Flughafen wieder geöffnet. Auf der Landseite stehen Reisenden und Besuchern Rewe, Starbucks, Burger King und Kamps Backstube zur Verfügung. Auf der Luftseite haben die Sion Bar, Herber’s Traditional Bakery, die B-Bar und von Freitag bis Sonntag das Café Bistro Leysieffer sowie der neue R&F Travel Retail Shop geöffnet. Die Öffnungszeiten der Shops, Restaurants und Bars richten sich nach dem Flugplan.

Tipps für die Ein- und Ausreise
Der Schutz der Reisenden und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Reisekette hat nach wie vor oberste Priorität. Reisende sollen von Köln/Bonn aus sicher in den Urlaub starten und sich bei ihrer Ankunft am Flughafen wohlfühlen. Im gesamten Flughafen besteht deshalb für Reisende und Besucherinnen und Besucher ab sechs Jahren die Pflicht, eine medizinische Schutzmaske zu tragen. Zusätzlich gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln.

Besondere Regelungen, wie zum Beispiel die Pflicht, einen Impf- oder Genesenen-Nachweis oder einen negativen Corona-Test vorzulegen, gelten zurzeit für die Einreise in bestimmte Länder und gegebenenfalls auch für die Rückreise. Passagiere sollten sich vor Reiseantritt bei ihren Reiseveranstaltern oder Airlines genau über die spezifisch am Urlaubsort geltenden Regelungen informieren. Testmöglichkeiten gibt es im Centogene-Testzentrum in Terminal: Coronavirus Test am Flughafen Köln Bonn | Centogene.

(red / CGN)