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ICAO bestätigt: Erzwungene Landung von Ryanair-Flug in Minsk war rechtswidrig

Symbolbild Ryanair - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die "staatliche Entführung" einer Ryanair-Maschine durch das mit Russland verbündete Weissrussland vor etwas mehr als einem Jahr war rechtswidrig. Das bestätigte nun auch die ICAO abschließend offiziell.

Austrian Wings Leser kennen die Vorgeschichte: Im Mai 2021 zwang das von Diktator Alexander Lukaschenko regierte Weissrussland eine Boeing 737 des irischen Billigfliegers Ryanair, die sich auf dem Weg von Athen nach Vilnius befand, mit Androhung von Waffengewalt (durch aufgestiegende Abfangjäger) zur Landung in Minsk, weil angeblich eine Bombendrohung gegen den Flug vorlag. Dabei wären andere Flughäfen näher gewesen. Auch die Bombendrohung existierte tatsächlich nicht.

Nach der Landung der Ryanair-Maschine wurden der an Bord befindliche regierungskritischer Blogger Roman Protassewitsch sowie seine Freundin Sofia Sapega festgenommen. Sapega wurde in einem Schauprozess des weissrussischen Regimes bereits zu sechs Jahren Haft abgeurteilt, der Prozess gegen Protassewitsch läuft noch.

Als Folge dieser "staatlichen Entführung" des Ryanair Fluges 4978 erließ die EU Sanktionen gegen Weissrussland, unter anderem ein Einflugverbot für Maschinen der staatlichen Fluggesellschaft Belavia.

Jetzt stellte auch die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO klar, dass der Vorfall einen unrechtmäßigen Eingriff der Minsker Regierung in den Luftverkehr dargestellt habe und verurteilte die Aktion.

(red)