Punktlandung

Umbenennung Fliegerhorst Brumwoski: Wenn politisch korrekten Agitatoren fad im Kopf ist

Der Fliegerhorst ist nach einem glänzenden Offizier und hochdekorierten tapferen Jagdflieger benannt - doch linke und politisch korrekte Kreise haben über Jahre dagegen agitiert - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Seit fast 60 Jahren trägt der Fliegerhost Langenlebarn bei Tulln den Namen des großen österreichischen Kampfpiloten Godwin von Brumwoski, einem Offizier alter k.u.k.-Schule. Doch geht es nach der offenbar von politisch korrekten Moralisten sowie linken Sprach- und Tugendwächtern infiltrierten "Militärhistorischen Denkmalkommission", soll der Fliegerhorst aber nun umbenannt werden. Ich spreche mich klar dagegen aus und auch Austrian Wings wird weiterhin an der korrekten, einem großen Offizier und Flieger zur Ehre gereichenden, Bezeichnung "Fliegerhorst Brumowski" festhalten - ebenso wie viele Heeresangehörige, wenn sie das auch nur hinter vorgehaltener Hand sagen dürfen, um ihre Karrieren nicht zu gefährden. Die Frage ist, ob Verteidigungsministerin Klaudia Tanner vor dem Druck der politisch korrekten Vergangenheitsbewältiger in die Knie geht oder Rückgrat zeigt und sich hinter den Namensgeber des Fliegerhorstes stellt.

Godwin von Brumowski, des Kaisers Hauptmann hoch über den Wolken wurde am 26. Juli 1889 im damals zur Monarchie und heute zu Polen gehörenden Städtchen Wadowitz geboren – 31 Jahre später erblickte dort übrigens der spätere Papst Johannes Paul II. das Licht der Welt.

Als junger Mann absolvierte er die Technische Militärakademie in Mödling (heute: HTL Mödling) und schloss seine dortige Ausbildung im Jahr 1910 ab. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 diente Brumwoski zunächst bei der Artillerie an der Ostfront, wo er mehrfach für seine Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet wurde. Er meldete sich freiwillig zur neuen Waffengattung der Luftstreitkräfte, wo er zunächst Bordschütze und später selbst Pilot wurde.

Godwin Brumowski - Foto: Public Domain

Seinen ersten Einsatz als Pilot flog der hochdekorierte Offizier Anfang Juli 1916. Seinen ersten Luftstieg als Pilot erzielte der Flieger am 3. Dezember 1916, als er einen italienischen Bomber vom Typ Caproni CA1 abschoss. Ab März 1917 folgte eine Versetzung zur deutschen Jasta 24, wo sich Brumowski mit den Kampftechniken und Taktiken der deutschen Luftwaffe vertraut machte. Nach seiner Rückkehr übernahm der erfahrene Offizier die Führung der Flik 41J, die unter Historikern als eine der bekanntesten Fliegerkompanien Österreich-Ungarns gilt. In dieser Einheit flog die Crème de la Crème der k. u. k. Jagdflieger, etwa Frank Linke-Crawford, Kurt Gruber, Karl Kaszala, Miroslav Navratil, Josef Novak, Julius Arigi oder Benno Fiala von Fernbrugg, der ab 1925 persönlicher Assistent von Hugo Junkers war und dem zu Ehren der Fliegerhorst Aigen im Ennstal benannt ist. Am Ende des Ersten Weltkrieges hatte Godwin von Brumowski 439 Feindflüge absolviert und dabei 35 bestätigte sowie acht unbestätigte Luftsiege erzielt.

In der turbulenten Nachkriegszeit samt Wirtschaftskrise führte Brumowski ein ausschweifendes Leben und ging nach Rumänien. 1930 kehrte er nach Österreich zurück, wo er wieder als Pilot sowie Fluglehrer arbeitete und schließlich auch als Militärpilot des Bundesheeres der Ersten Republik tätig war.

Während des österreichischen Bürgerkrieges im Jahr 1934 flog Brumowski einen Luftangriff auf den Wiener Goethehof, wobei unklar ist, in welcher Form dieser erfolgte oder welche Auswirkungen damit erzielt wurden. 1935 wurde er gemeinsam mit Hans Löw zum Leiter der neu gegründeten Österreichischen Fliegerschule auf dem legendären Flugfeld Aspern bestellt. 1936 verunglückte er als Passagier beim Absturz einer Maschine in Amsterdam - seine sterblichen Überreste wurde in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof zur letzten Ruhe gebettet.

Ein Adler bewacht symbolisch das Ehrengrab von Hauptmann Godwin von Brumowski, dem erfolgreichsten österreichischen Jagdflieger - Foto: Austrian Wings Media Crew

1967 benannte das Österreichische Bundesheer der Zweiten Republik schließlich den Fliegerhorst Tulln-Langenlebarn nach diesem vorbildlichen Offizier und Jagdflieger. Generationen von Soldaten, Piloten und Technikern waren dort stationiert und identifizierten sich voller Stolz mit diesem tadellosen österreichischen Offizier der k.u.k. Monarchie.

Noch ziert diese Tafel die Einfahrt des Fliegerhorstes. Knickt Verteidigungsminsterin Tanner vor dem Druck der politisch korrekten Vergangenheitsbewältiger ein, könnte dieses Bild bald der Vergangenheit angehören - Foto: Austrian Wings Media Crew

"Vergangenheitsbewältiger" und ihre ideologische Agenda
Doch in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Versuche, Godwin von Brumowski "anzupatzen" und eine Umbenennung des Fliegerhorstes herbeizuführen. Oftmals kamen diese Agitationen von linker Seite, denn gerade die österreichische Sozialdemokratie, die seit dem Bürgerkrieg 1934 oftmals ein angespanntes Verhältnis zum Bundesheer zu haben scheint, hat es Brumowski offenbar nie verziehen, dass dieser als Offizier befehlsgemäß während des Bürgerkrieges einen Luftangriff auf den Göthehof flog - wobei, wir erinnern uns, völlig unklar ist, wie dieser Angriff aussah und ob er überhaupt irgendwelche Auswirkungen hatte. Es könnte also sein, dass Brumowski nur Kreise über dem Areal geflogen ist oder seine Schüsse bzw. Bomben (sofern er überhaupt welche abgefeuert / abgeworfen hat) ins Leere gegangen sind. Man weiß es schlichtweg nicht.

Doch die "politisch korrekten Vergangenheitsbewältiger" mit ihrer augenscheinlich ideologischen Agenda scheinen mit den juristischen Grundsätzen "unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils" und "im Zweifel für den Angeklagten" nichts anfangen zu können. Also agitierten sie im Hintergrund über Jahre weiter, setzten sogar der "Militärhistorischen Denkmalkommission des Bundesheeres" den sprichwörtlichen Floh ins Ohr - und getreu dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein", haben die Vergangenheitsbewältiger nun offenbar ihr Ziel erreicht, denn die "Militärhistorische Denkmalkommission" sprach sich nun FÜR eine Umbenennung aus. Als Begründung für diesen Entscheid wird der Angriff Brumowskis auf den Göthehof genannt, obwohl, ja, wie erwähnt, "völlig unklar ist, wie dieser Angriff aussah und ob er überhaupt irgendwelche Auswirkungen hatte". Doch das ist egal. Wenn Ideologie und politische Agenda die Vorgabe sind, dann spielen FAKTEN nun mal keine Rolle, dann muss das gewünschte Ergebnis eben erreicht werden.

Ziviler Widerstand gegen politisch korrekten Unsinn
Ich (ebenso wie viele Angehörige der Truppe, mit denen ich gestern Abend noch gesprochen habe) werden sich diesem dümmlichen Diktat der politisch korrekten Vergangenheitsbewältiger mit Sicherheit NICHT beugen. Ich werde weiterhin vom Fliegerhorst Brumowski sprechen und schreiben und auch die Austrian Wings Chefredaktion hat in einer internen Sitzung bereits angekündigt, weiterhin diese Schreibweise zu verwenden. Für so viel Rückgrat spreche ich ihr ein großes Dankeschön aus.

Knickt Tanner ein?
Nun ist es an Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zu zeigen, ob sie ebenfalls über so viel Rückgrat verfügt oder vor dem Druck der politisch Korrekten einknickt und eine Umbenennung vornimmt. Wenig überraschend ist, dass SPÖ und Grüne (zwei Parteien, die mit dem Bundesheer seit Jahrzehnten aus ideologischen Gründen ohnedies auf Kriegsfuß zu stehen scheinen) schweigen. Dass sich die ÖVP bislang nicht klar GEGEN die Umbenennung ausgesprochen hat, lässt dagegen befürchten, dass die ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner demnächst einknicken wird.

Lediglich die FPÖ zeigt klar Flagge FÜR den Fliegerhorst Brumowski, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Der Landtagsabgeordnete Andreas Bors, selbst aus der Region, erklärte dazu: "Österreich soll zu seiner eigenen Geschichte stehen und das Andenken an den erfolgreichsten Jagdflieger des Ersten Weltkriegs bewahren, auch wenn vereinzelte Grüne davon Befindlichkeitsstörungen bekommen."

Der Wehrsprecher der Bundes-FPÖ, Volker Reifenberger, meinte: "Das Ersetzen eines kampferprobten Kriegshelden gegen einen verdienstvollen Vertreter des Bundesheers der Zweiten Republik ist unnötig und zieht das Ansehen einer ganzen Kriegsgeneration in den Schmutz.“

Das Schweigen der anderen Parteien ist ein Armutszeugnis und wird weitere Wähler in die Arme der Freiheitlichen, die bereits jetzt in allen Meinungsumfragen auf Platz 1 liegen, treiben. Denn auch ein großer Teil der Bevölkerung hat von politisch korrekter Bevormundung, die nahezu alle Lebensbereiche durchdringt, die Nase gestrichen voll.

Text: G. Thal

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