„Zuverlässigkeit und Schnelligkeit haben für den Flughafenbetrieb höchste Priorität und das kann bei Schneefall und Eisbildung eine beträchtliche Herausforderung darstellen. Mit unseren erfahrenen Winterdienst- und Enteisungs-Teams, modernsten Geräten und klaren Abläufen sind wir für winterliche Bedingungen gut aufgestellt. Mit der Anschaffung treibstoffeffizienter Hybridfahrzeuge für die Koordination der Räumtrupps sowie digital gesteuerter Enteisungssysteme setzen wir auch im Winterdienst neue Maßstäbe für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
94 Spezial-Fahrzeuge stehen für den Winterdienst zur Verfügung
Um den Flugbetrieb auch bei winterlichen Bedingungen sicherzustellen, müssen am Flughafen Wien insgesamt 2,6 Mio. m² – bestehend aus Vorfeld, Rollbahnen und Start- sowie Landebahnen – schnee- und eisfrei gehalten werden. Bei starkem Schneefall werden dabei an einem Tag über 1.500 LKW-Ladungen Schnee abtransportiert. Die Schneeräumung ist eine logistische Meisterleistung: Bereits wenige Zentimeter Neuschnee machen eine vollständige Räumung der Pisten erforderlich. In Standardformation sind dafür 17 Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz.
Zum Fuhrpark zählen 94 Spezialfahrzeuge, darunter Groß-Enteisungsfahrzeuge für Start- und Landebahnen, Kehrblasgeräte für die Schneeräumung sowie entsprechend ausgerüstete Traktoren. Neu entwickelte Aufbauten ermöglichen eine Sprühbreite von bis zu 48 Metern – damit lässt sich beispielsweise eine gesamte Start- und Landebahn mit nur einer Fahrt behandeln. Eine digital gesteuerte Sprühlogik erkennt in Echtzeit bereits bearbeitete Flächen und setzt den Sprühvorgang automatisch aus – das erhöht die Zielgenauigkeit und reduziert den Verbrauch des biologisch abbaubaren Enteisungsmittels erheblich. Auch bei der Schneeverladung setzt der Flughafen Wien auf vielseitige Technik: Zwei neu angeschaffte Fräsen können durch den Umbau ihrer Anbauten im Sommer zusätzlich für die Grünraumbewirtschaftung und Mäharbeiten eingesetzt werden. Erstmals werden heuer auch Hybrid-Fahrzeuge für die Koordination des Winterdienstes eingesetzt. Diese Fahrzeuge sind besonders treibstoffeffizient und helfen dabei ein, die CO₂-Emissionen kontinuierlich zu senken.
Sichere Enteisung: Bis zu vier Fahrzeuge pro Flugzeug
Neben der Herausforderung Pisten und Rollwege schnee- und eisfrei zu halten, spielt die Enteisung der Flugzeuge in der kalten Jahreszeit eine herausragende Rolle für die Sicherheit des Flugverkehrs. Vereisungen an Tragflächen und Rumpf können zum Strömungsabriss und damit zu großen Problemen beim Steuern eines Luftfahrzeugs führen. Ausschlaggebend dafür sind Feuchtigkeitsgrad, Außentemperatur, Temperatur der Tragflächen und Niederschlagsintensität. Das vom Flughafen Wien für die Flugzeug-Enteisung eingesetzte Mittel ist biologisch vollständig abbaubar und wird über unterirdische Abflussanlagen in Sammelbehälter zur Entsorgung geleitet.
Die Dauer eines Enteisungsvorganges hängt von der Größe des Flugzeuges und damit der zu enteisenden Flächen ab. Größere Flugzeuge werden von bis zu vier Enteisungsfahrzeugen gleichzeitig betreut, um die Enteisung möglichst schnell und effizient durchzuführen. Insgesamt stehen 14 Enteisungsfahrzeuge für Flugzeuge zur Verfügung. Die neuen Aufbauten an den Enteisungsfahrzeugen ermöglichen nun eine Sprühbreite von bis zu 48 Metern – damit kann beispielsweise ein gesamter Runway mit nur einer Fahrt behandelt werden. Gleichzeitig zeichnen die Systeme in Echtzeit auf, wo bereits Enteisungsmittel aufgetragen wurde, und setzen den Sprühvorgang automatisch aus. Dadurch wird das Mittel besonders zielgerichtet, effizient und nachhaltig eingesetzt.
(red / VIE)