Österreich

Nächste Bruchlandung für Notarzthubschrauber "Airmed 2"

Rückkehr war nur von kurzer Dauer: EC 145 (D-HAKA), geleast von HTM Munich, als "Airmed 2" - Foto: FlyMed GmbH/HTM Munich

Die Freude über die Rückkehr des Notarzthubschraubers "Airmed 2" im Salzkammergut währte kürzer, als selbst manche Kritiker gedacht hatten. Nach seinem pleitebedingten Abzug per 3. Oktober und anschließender Neuinbetriebnahme am 26. Dezember 2010 (Austrian Wings berichtete), wurde der Einsatzbetrieb schon wenige Stunden nach dem Neustart wieder eingestellt.

Mit einem hochmodernen Eurocopter EC 145 wollte FlyMed-Chef Primarius Günther Schamp den "Airmed 2"-Betrieb am Stefanitag wieder aufnehmen. Tags darauf versammelten sich Politiker, Gäste, Freunde und Projektunterstützer am Scharnsteiner Flugplatz, um das "Comeback" des Rettungshelikopters zu feiern. Doch alles kam anders: Schamp musste den überraschten Besuchern plötzlich verkünden, dass sein Hubschrauber von der Rettungsleitstelle nicht mehr alarmiert wird. Dies sei von der oberösterreichischen Landesregierung auf Grund angeblicher Mängel in der medizintechnischen Ausstattung der Maschine initiiert worden. "Eine Ungeheuerlichkeit", polterte Schamp, der auf eine stets gute Kooperation mit den lokalen Einsatzorganisationen verwies.

Auch in Kärnten, in der Nassfeld-Region, betreibt FlyMed einen Notarzthubschrauber. "Dort gibt es keine Probleme", zeigt Schamp sich verwundert und schiebt das erneute Aus für den oberösterreichischen Hubschrauber dessen Gegnern in die Schuhe.

Notarzt schickte Rundmail

Diskussionsstoff liefert vor allem ein Rundmail, das ein FlyMed-Notarzt verschickt haben soll. Es sei in diesem Schriftstück von einem fehlenden Kabel für die EKG-Überwachung die Rede, weiters auch von undichten Beatmungs-Schlauchsystemen und einer teils nur ungenügenden Sicherung der medizinischen Gerätschaften; der Flugrettungsarzt warnte unter diesen Umständen vor einem Betrieb des Helikopters. Schamp habe dieses E-Mail angeblich bis dato "nur kurz überflogen", betonte jedoch, dass unter den gegebenen Umständen eine weitere Zusammenarbeit zwischen ihm und dem betreffenden Mediziner ohnehin nicht weiter möglich gewesen wäre. Nun wird die Ausstattung des Helikopters per Gutachten evaluiert. Bei einem positiven Ergebnis soll "Airmed 2" auch wieder alarmiert werden, wie der oberösterreichische Landesrettungskommandant Christoph Patzalt betonte.

Zukunft ungewiss

Wie es mit "Airmed 2" nach diesem neuerlichen Stolperstein weitergehen soll, ist fraglich. Der geleaste Helikopter wurde bereits am Dienstag wieder zu seinem Besitzer nach München überstellt.

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(red Aig)