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Drei Jahre nach Spanair-Absturz - schwere Vorwürfe gegen Technikpersonal

Die Unglücksmaschine wenige Wochen vor dem Absturz in Madrid, hier aufgenommen bei der Landung auf der Piste 11 in Wien - Foto: Martin Zahrl

Knapp drei Jahre nach dem Absturz einer MD-82 (EC-HFP) der Spanair am Flughafen Madrid mit 154 Todesopfern, werden nun schwere Vorwürfe gegen die Techniker der Airline laut.

In einem von mehreren Onlinediensten veröffentlichten Gutachten hieß es, dass das Wartungspersonal die Ursache "einer vor dem Start festgestellten Panne nicht entdeckt und das Flugzeug nicht korrekt abgefertigt" habe.

Demnach hätten die Techniker nachlässig gehandelt, weil sie nicht "gründlich genug" nach der Fehlerquelle gesucht hätten. Stattdessen, so die Anschuldigung, sei es ihnen "wichtiger gewesen weitere Verzögerungen zu vermeiden und die Maschine starten zu lassen", so eine Agenturmeldung.

Zudem bemängelten die Gutachter auch das Wartungshandbuch, das schlecht geschrieben sei und deshalb zu Fehlern verleite.

Die Spanair Maschine stürzte am 20. August 2008 unmittelbar nach dem Abheben von der Piste in Madrid ab, weil die Piloten vergessen hatten, Klappen und Vorflügel auszufahren. Dadurch hatte die MD-82 zu wenig Auftrieb. Das Alarmsystem, das die Piloten eigentlich hätte warnen müssen, war außer Betrieb - möglicherweise, weil die Techniker zur Behebung eines anderen Problems eine Sicherung entfernt hatten.

Bei dem Unglück starben 154 Menschen, 18 Personen überlebten mit zum Teil schwersten Verletzungen.

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(red)