Österreich

AUA-Aufsichtsrat genehmigt Sparpläne des Vorstands

AUA A321-200 im Flug - Foto: Austrian Wings Media Crew
AUA A321-200 im Flug - Foto: Austrian Wings Media Crew

Der Vorstand der Austrian Airlines hat dem Aufsichtsrat heute jenes Arbeitsprogramm vorgelegt, welches er vergangene Woche vorgestellt hat. Dieses sieht von allen internen und externen Partnern und Mitarbeitern einen Beitrag vor, um Austrian "wieder nachhaltig auf Wachstumskurs" zu bringen. Nur so könne die Ertragskraft des Unternehmens "substantiell verbessert" werden, erklärte Austrian Vorstandsvorsitzender Jaan Albrecht. Zu diesen Stakeholdern gehören laut AUA die Politik, die Partner am Standort Wien, die Lieferanten und die Mitarbeiter. Das Programm setzt sich aus zwei Drittel Kostensenkungen und einem Drittel Erlössteigerungen zusammen.

Die Schwerpunkte des Arbeitsprogramms seien:

  • Steigerung der Erlöse, etwa durch Bündelung der Vertriebsaktivitäten von AUA und Lauda Air
  • Kapazitätsanpassungen
  • Ausflottung aller Boeing 737 (Austrian Wings berichtete)
  • Anpassung des Streckennetzes, Aufstockung der Verbindungen beispielsweise nach Bukarest, Belgrad und Sofia
  • Verhandlungen mit Partnern zur Kostensenkung
  • Erweiterung der Langstreckenflotte bis 2014 um vier weitere Boeing 777

Modernisierung Kollektivverträge

Ein Thema, das Austrian Airlines rasch in Griff bekommen müssen, ist das Thema Personalkosten. Allein von 2011 auf 2012 würden die Personalkosten laut ursprünglicher Planung um 7 Prozent steigen - trotz stagnierender Wirtschaftserwartung, teilte das Unternehmen mit.

Albrecht: "Wir müssen die Kollektivverträge modernisieren. Sonderregelungen, die vor 50 Jahren geschaffen wurden, können heute in der Luftfahrtindustrie einfach nicht mehr verdient werden. Wir müssen daher jene historischen Regelungen, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind, an das Marktniveau anpassen."

Keine Mitarbeiterreduktion geplant

Der Austrian Vorstand hat dazu ein Paket entwickelt, das er jetzt mit den Belegschaftsvertretern verhandeln wird. Das Paket sieht keinen Mitarbeiterabbau und keine Kürzung der IST-Gehälter vor. Dafür aber müssen in den Kollektivverträgen jene strukturellen Elemente abgeschafft werden, die laufend zu einer Explosion der Kosten führen. Dabei geht es um Themen wie die automatische Inflationsanpassung, die automatischen Gehaltserhöhungen, die Sonderregelungen für Abfertigungen, die Sonderregelung für Pension und verschiedene Zulagen. Im Gegenzug dazu sieht das Paket vor, die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zu beteiligen.

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(red / Austrian Airlines)