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Notlandungen wegen Treibstoffmangels: Ryanair weist Vorwürfe zurück

Boeing 737-800 von Ryanair - Foto: Austrian Wings Media Crew
Boeing 737-800 von Ryanair (Symbolbild) - Foto: Austrian Wings Media Crew

Der derzeit heftig in der Kritik stehende irische Billigflieger Ryanair hat Vorwürfe, wonach seine Flugzeuge bewusst zu wenig Treibstoff mitführen würden um Kosten zu sparen, erneut scharf zurückgewiesen.

Ryanair-Boss Michael O'Leary erklärte gegenüber der "Financial Times Deutschland", dass die drei Notlandungen an einem einzigen Tag in Valencia wegen Treibstoffmangels (Austrian Wings berichtete) ein "außergewöhnliches Ereignis" gewesen seien. "Jede der drei Maschinen hatte genug Treibstoff an Bord, dass es für 90 Minuten über der geplanten Landezeit reichte. Die Flugzeuge mussten jedoch rund eine Stunde nach der geplanten Landezeit in einer Warteschleife über Valencia kreisen. Das ist nicht normal."

Die indirekte Behauptung, mit dem Funkruf "Mayday" hätten die Piloten eine Notlage gemeldet, wies O'Leary zurück: "Wenn eine Airline Mayday ausruft, dann handelt es sich nicht um eine Notsituation. Sondern das ist ein vorgeschriebenes Verfahren für eine bevorzugte Landung."

"Das ist natürlich auch eine Interpretationsmöglichkeit", wundert sich ein Pilot im Gespräch mit unserer Redaktion. "Wenn ich lediglich eine bevorzugte Landung möchte, bitte ich um Priorität oder setze einen so genannten "Pan Pan"-Funkspruch ab, funke aber sicher nicht gleich 'Mayday'".

Die Verwendung der Phrase "Mayday" sei "ausschließlich im Notfall anzuwenden". Zudem sei es seltsam, dass offenbar keines der anderen Flugzeuge, die aufgrund des schlechten Wetters ebenfalls Holdings fliegen mussten, plötzlich so wenig Treibstoff an Bord hatte, dass es einen Notfall erklären musste. "Wie schon einige deutsche Kollegen gegenüber Medien erklärt haben, wenn drei Flieger der gleichen Airline am gleichen Tag einen Notfall wegen Treibstoffmangels melden müssen, dann dürfte etwas im System nicht stimmen. Und das ist auch meine ganz persönliche Meinung."

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Links:

Artikel im "Independent.ie" zu dem Vorfall (Englisch)

(red)