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Neues Design für Londons Flugrettung: Virgin sponsert nicht mehr

Der für den Großraum London (Großbritannien) zuständige Rettungshubschrauber vom Typ MD 902 Explorer (Reg.: G-EHMS) hat im Zuge seiner jährlichen Wartung ein neues Design erhalten. Das große Virgin-Logo, welches über viele Jahre hinweg prominent auf der Maschine prangte, ist dabei verschwunden.

Londons Flugretter müssen permanent um ihre Finanzierung kämpfen. Das Luftrettungswesen ist, anders als der bodengebundene Rettungsdienst, nicht staatlich organisiert. So wird der britische Hauptstadt-Rettungshelikopter über eine Stiftung betrieben, auch der National Health Service (NHS) schießt Geld zu. Aktuell laufen zudem Bemühungen, die finanziellen Mittel für Anschaffung und Betrieb einer zweiten Maschine noch innerhalb dieses Jahres aufzubringen.

Graham Hodgkin, CEO von London's Air Ambulance (LAA), erklärt: "Trotz unserer herausragenden, lebensrettenden Arbeit und unserer weltweit ausgezeichneten Reputation für beispielhafte medizinische Leistung ist die Stiftung innerhalb unserer Stadt ziemlich unbekannt."

Die Londoner Flugretter hoffen nun, mit dem neuen Design intensiver auf die eigene Arbeit aufmerksam machen zu können. So soll etwa auf dem Heck eine periodisch aktualisierte Information zur Anzahl der bereits absolvierten Einsätze prangen.

Keine Sponsoren-Logos mehr

Neben den gelb-grünen Markierungen, die an das "Battenburg"-Muster der Rettungsfahrzeuge erinnern, ist der auffälligste Unterschied beim neuen Hubschrauberdesign der Wegfall aller Sponsoren-Logos. Vor allem der Schriftzug des Unternehmens Virgin begleitete die Londoner Flugrettung über viele Jahre hinweg und war schon auf dem Vorgänger-Helikopter, einer SA 365N Dauphin (Reg.: G-HEMS), großflächig zu sehen. Immer wieder dachten Passanten beim Anblick des Helikopters, es handle sich um eine Maschine des Konzerns selbst. Doch das ist nicht der Grund für den Wegfall des Logos: "Virgin sponsert uns nicht mehr", teilte LAA am Mittwoch kurz und knapp mit.

London's Air Ambulance fliegt seit über 24 Jahren und bestreitet derzeit etwa 2.000 Einsätze pro Jahr. Nachts, bei Schlechtwetter sowie für Hintergrund-Bereitschaften steigt das Team auf einen Pkw um. Zur Besatzung gehören ein Arzt sowie ein Paramedic (Sanitäter), das Einsatzspektrum umfasst ausschließlich Traumata, also Notfälle im Zuge schwerer bis lebensbedrohlicher Verletzungen. Für andere Notfallereignisse wie etwa Herzinfarkte oder Schlaganfälle kommt der Hubschrauber, anders als der Großteil aller europäischen Flugrettungssysteme, in London nicht zum Einsatz.

Von 1988 bis 1990 startete die Maschine vom Londoner Battersea Heliport, anschließend übersiedelte der Stützpunkt - nach einem kurzen Gastspiel am Biggin Hill Airport - auf das Dach des Royal London Hospital.

(red Aig / Titelfoto: London's Air Ambulance)