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Noch 2013: Mehdorn hält an BER-Teileröffnung fest

Wie die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet, will BER-Flughafenchef Hartmut Mehdorn nicht von seinen Plänen abrücken, den neuen pannengeplagten deutschen Hauptstadtflughafen etappenweise und damit bereits in diesem Jahr beginnend in Betrieb zu nehmen.

Der britische Billigcarrier Easyjet freut sich und ist bereits mit Prüfungen zum Umzug aus Schönefeld beschäftigt, so die Zeitung. Ein Angebot Mehdorns liege vor; das Pier Nord - welches für die Billigfluglinien vorgesehen ist - soll angeblich im Oktober in Betrieb gehen können. Easyjet sei jedenfalls "sehr daran interessiert, frühzeitig umzuziehen", wird ein Airline-Sprecher zitiert.

Bis dato hatte Mehdorn betont, erst im Herbst konkretere Pläne rund um die BER-Eröffnung bekannt geben zu wollen. Der Stillstand des Airports schlägt, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" jüngst schätzte, monatlich mit etwa 20 Millionen Euro zu Buche.

Gut 4,3 Milliarden Euro kostet das Projekt BER mit all seinen Pannenserien bislang, dessen Eröffnung bereits vier Mal verschoben worden war. Weiters soll, als Übergangslösung, auch noch in den bestehenden Flughafen Tegel (TXL) investiert werden, was letztlich zu Spannungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand führt - denn sollte es tatsächlich zu einer schrittweisen Eröffnung von BER kommen, müsste TXL noch länger in Betrieb bleiben. Berlins Bürgermeister und Vize-Aufsichtsratsboss Klaus Wowereit sieht keine Alternative zur Schließung Tegels und betonte, dass Mehdorns Vorschlag nicht dem Konzept der Flughafengesellschaft entspreche.

Lehren aus dem BER-Desaster zieht indessen augenscheinlich auch der Bundesrechnungshof, der nun - wie Medien berichten - seine Richtlinien für die wirtschaftliche Prüfung öffentlicher Großprojekte überarbeitet.

(red Aig / Titelbild: Hartmut Mehdorn - Foto: Wikimedia Commons)