International

aktualisiert

Lufthansa A380 landete unter "final fuel reserve"

Einem Bericht des "Aviation Herald" zufolge kam es auf dem Lufthansa Flug 462 von Frankfurt nach Miami am 15. Mai zu einem Zwischenfall. Die Piloten unterschritten die so genannte "final fuel reserve" und mussten deshalb eine Luftnotlage deklarieren.

Demnach befand sich der Airbus A380-800 mit der Registrierung D-AIMD mit 427 Menschen an Bord im Sinkflug als Miami, als die Besatzung den Anflug in einer Höhe von 9.000 Fuß aufgrund von schlechtem Wetter abbrach und ins Holding einflog. Nach 20 Minuten Warteschleifen entschied sich die Crew nach Orlando auszuweichen und stieg auf 22.000 Fuß Höhe. Kurz darauf wurde der Flug nach Orlando jedoch abgebrochen und Fort Lauderdale angeflogen. Doch auch hier schien aufgrund der herrschenden Wetterbedingungen keine sichere Landung möglich. Mittlerweile hatte der A380 jedoch einen Großteil des Treibstoffes verbraucht, sodass die Besatzung eine Luftnotlage infolge zu neige gehenden Kerosins deklarieren musste. Eine solche Erklärung ist immer dann notwendig, wenn die so genannte "final fuel reserve", die 30 Minuten Flugzeit in einer niedrigen Flughöhe ermöglicht, verwendet werden muss. Ein Fall, der normalerweise gar nicht erst eintreten sollte.

Nachdem sich das Wetter in Miami nun verbessert hatte, steuerte der A380 die Piste 27 des Miami International Airport an. Laut "Aviation Herald" hatte die Maschine nach der Landung nur noch drei Tonnen Kerosin an Bord. Ein A380 verbraucht regulär zwischen 10 und 12 Tonnen Kraftstoff pro Flugstunde, sodass die verbleibende Menge von drei Tonnen noch für rund 15 bis 20 Minuten Flugzeit gereicht hätte. Die FAA hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

"Aufgrund der dynamischen Wetterlage mit starken Gewittern musste LH 462 am Donnerstag, 15. Mai, den Anflug nach Miami zunächst abbrechen. Da es im weiteren Verlauf zu langer Wartezeit kam, musste mit Rücksicht auf die verbleibende Kerosinmenge zur bevorzugten Landung Luftnotlage erklärt werden. Die Flugsicherheitsabteilung von Lufthansa hat die Untersuchung der Vorgangs aufgenommen", erklärte Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty gegenüber Austrian Wings. Grundsätzlich "kommentieren wir jedoch Berichte dieser Seite" ("Aviation Herald", Anm. d. Red.) nicht.

(red / Titelbild: Lufthansa Airbus A380 im Landeanflug, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)