Österreich

30 Jahre Christophorus 3, 15 Jahre ITH Wiener Neustadt

Am 15. September 1984, knapp ein Jahr nach der Inbetriebnahme der ersten beiden ÖAMTC-Notarzthubschrauber in Innsbruck und Krems, nahm Christophorus 3 in Wiener Neustadt seinen Betrieb auf. Rund 30.000 geflogene Einsätze machen C3 zum einsatzstärksten Notarzthubschrauber Österreichs, teilte der ÖAMTC nun mit.

"In den ersten vier Monaten seines Bestehens flog C3 lediglich 54 Einsätze", erinnert sich Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. "Mittlerweile machen ihn jedoch durchschnittlich 1.000 Einsätze im Jahr zu einem unverzichtbaren Bestandteil des niederösterreichischen Rettungssystems." Im Jahr 1994 reagierte man zudem auf die stetig wachsende Zahl von Bergunfällen in den Voralpen und begann, das auf den ÖAMTC-Flugrettungsstützpunkten in Tirol erworbene Know-how von Taubergungen auch in Wiener Neustadt umzusetzen.

Zu Beginn war der Stützpunkt von Christophorus 3 in einem alten Hangar aus dem Zweiten Weltkrieg untergebracht; bei der hier abgebildeten Ecureuil mit der Kennung OE-XFA handelt es sich übrigens um den ersten Notarzthubschrauber Österreichs, der zuvor
Zu Beginn war der Stützpunkt von Christophorus 3 in einem alten Hangar aus dem Zweiten Weltkrieg untergebracht; bei der hier abgebildeten Ecureuil mit der Kennung OE-XFA handelt es sich übrigens um den ersten Notarzthubschrauber Österreichs, der zuvor als Christophorus 1 (Innsbruck) und Christophorus 2 (Krems) im Einsatz stand. Heute befindet sich die Maschine im Technischen Museum in Wien - Foto: Archiv ÖAMTC via www.christophorus3.at

Maximal drei Minuten nach der Alarmierung ist das Team in der Luft, betont der ÖAMTC. Im Schnitt vergehen nur 13 Minuten bis C3 am Notfallort eintrifft. "Durch die rasche notärztliche Versorgung direkt am Unfallort steigen die Überlebenschancen des Patienten und auch die Wahrscheinlichkeit, das Unglück ohne Spätfolgen zu überstehen", erläutert Helmut Trimmel, seit 1995 leitender Flugrettungsarzt von C3. Auch der rasche und schonende Transport in das geeignete Spital wirkt sich positiv auf die Heilungschancen aus. "Das konnte nicht zuletzt durch eigene wissenschaftliche Studien der ÖAMTC-Flugrettung eindrucksvoll belegt werden", ergänzt Trimmel.

Intensivtransport-Hubschrauber – Überstellungsflüge auf höchstem Niveau

1999 wurde in Wiener Neustadt zudem Österreichs einziger "Intensivtransport-Hubschrauber" (ITH) stationiert. Dieser Helikopter ist mit Intensivmedizinern und Pflegepersonal besetzt und steht rund um die Uhr für Verlegungsflüge zwischen Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen zur Verfügung. "Generell ermöglichen Verlegungstransporte eine effiziente Vernetzung von Krankenhäusern der Grundversorgung mit Zentren der Maximalversorgung oder Spezialkliniken", erklärt dazu Martin Gessl von der NÖ Landeskliniken-Holding. "Wenn es dabei schnell, schonend oder über weite Distanzen gehen muss, ist der Hubschrauber das Transportmittel erster Wahl."

Die medizinische Ausrüstung des Helikopters wurde adaptiert, um schwerstkranke oder verletzte Patienten auch während des Fluges optimal betreuen zu können. "Intensivpatienten benötigen auch außerhalb medizinischer Einrichtungen eine qualitativ hochwertige Begleitung und Betreuung", betont Gessl. "Diesbezüglich ist die ÖAMTC-Flugrettung seit Anbeginn ein verlässlicher Partner." Disponiert wird der ITH über Notruf Niederösterreich. Seit seiner Indienststellung hat der ITH über 5.400 Überstellungsflüge absolviert.

(red / ÖAMTC / Titelbild: Christophorus 3 auf seinem Stützpunkt am Flugplatz Wiener Neustadt Ost, LOAN, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)