Österreich

Betriebsübergang: Nervosität bei AUA-Management vor EuGh-Spruch

Morgen wird der Europäische Gerichtshof darüber entscheiden, ob der alte AUA-Kollektivvertrag, den das Management vor zwei Jahren einseitig aufgekündigt hatte, nachwirkt. Damals führten Jaan Albrecht und Karsten Benz einen Übergang des AUA-Flugbetriebes auf die Tochter Tyrolean durch. In zwei Verfahren hat das fliegende Personal der AUA dagegen bereits geklagt und gewonnen. Auch im aktuellen Fall hat der Generalanwalt schon der Belegschaft recht gegeben und die Richter am EuGh folgen üblicherweise den Empfehlungen des Generalanwalts. Entsprechend hoch ist die Nervosität beim AUA-Management.

Sollte der EuGh entscheiden, dass der alte Kollektivvertrag nachwirkt, könnte das der AUA nämlich mehrere Millionen Euro kosten. Geld, das nicht vorhanden ist und auch von der Konzernmutter Lufthansa vermutlich nicht zur Verfügung gestellt werden wird. Mehrfach hatte Albrecht in der Vergangenheit aber erklärt, dass es "keinen Plan B gibt", sollten Gerichte den Betriebsübergang rechtskräftig für nichtig erklären beziehungsweise ein Nachwirken des alten AUA-Kollektivvertrages feststellen. Albrecht steht also mit dem Rücken zur Wand.

Gleichzeitig wäre ein solches Urteil auch eine Bestätigung für den Kurs des kämpferischen AUA-Betriebsrates und eine empfindliche persönliche Niederlage für Vorstandschef Jaan Albrecht, der firmenintern von der Belegschaft auch wenig schmeichelhaft als "Rambo aus Mexiko" bezeichnet wird.

(red / Titelbild: Das AUA-Hauptbüro am Flughafen Wien - in der Führungsetage herrscht Nervosität, Symbolbild - Foto: Huber)