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Medien: Germanwings-Unglücksflieger war "Sorgenkind"

Der vorgestern in Frankreich abgestürzte Germanwings Airbus A320 D-AIPX wurde von mehreren Mitarbeitern des Lufthansa-Konzerns gegenüber Austrian Wings schon unmittelbar nach dem Crash als "technisches Sorgenkind" der Flotte bezeichnet. Wiederholte schriftliche Anfragen unserer Redaktion dazu bei der Lufthansa-Pressestelle wurden bisher jedoch seitens der AUA-Konzernmutter völlig ignoriert.

Nun bestätigte laut einem Bericht der "WAZ" auch ein Germanwings-Pilot, der namentlich nicht genannt werden sollte, den technischen Zustand der D-AIPX. Dort heißt es, dass die Unglücksmaschine "einer unserer am häufigsten gegroundeten Flieger" gewesen sei. Deshalb sei die Maschine bei den Piloten "entsprechend unbeliebt" gewesen, so der Pilot in dem Artikel weiter. Zur Erklärung: "Gegroundet" (auch AOG für "Aircraft on Ground" genannt) wird ein Flugzeug dann, wenn es aufgrund von Mängeln nicht mehr für den Einsatz im Flugbetrieb geeignet ist. Zuletzt soll die Maschine am Tag vor dem Crash mehrere Stunden AOG gewesen sein, wobei die Lufthansa erklärte, dass alle Mängel behoben worden seien.

Auch das Nachrichtenmagazin "Focus" konfrontierte die Lufthansa nach eigenen Angaben mit diesen Vorwürfen, doch auch diese Kollegen stießen in der Pressestelle der AUA-Konzernmutter auf taube Ohren: "Germanwings und Lufthansa wollten sich gegenüber FOCUS Online zu den Vorwürfen nicht äußern", heißt es in dem Bericht.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es noch keine Erkenntnisse über die Absturzursache.

(red / Titelbild: Die Unglücksmaschine - Foto: Sebastian Mortier via Wiki Commons)