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Studie: Low Cost Airlines haben eine niedrigere Sicherheitskultur

Auch bei Ryanair sind - so die Vereinigung Cockpit - Zero Hour Verträge ein Thema, Symbolbild - Foto: Matthias Laposa / Austrian Wings Media Crew

Low Cost Airlines sowie Frachtfluggesellschaften haben im Vergleich zu klassischen Netzwerkairlines eine deutlich niedrigere Sicherheitskultur und eine große Zahl von ermüdeten Piloten im Cockpit. Das geht aus einer groß angelegten Studie der London School of Economics and Politics (LSE) in Zusammenarbeit mit Eurocontrol hervor.

Die Umfrage, an der sich 7239 Piloten beteiligt haben, zeigt zwar einen guten Allgemeinzustand, was die Safety Culture in Europa betrifft, aber es gibt doch einige beunruhigende Ergebnisse, die allerdings für Luftfahrt-Insider kaum Überraschungen bringen:

  • Ein sehr großer Teil der Piloten in Europa fliegt übermüdet (58%)
  • Nur 39% glauben, dass sie ausreichend Training haben, wenn es neue Systeme oder Procedures gibt
  • Nur die Hälfte der Befragten glaubt, dass es eine gute Kommunikation über Safety Themen in den Firmen gibt
  • Nur 37% haben ein großes Vertrauen in das Airlinemanagement, was Safety betrifft
  • Weniger als die Hälfte der Befragten glauben, dass die nationalen Aufsichtsbehörden Sicherheit in ausreichendem Maße ernst nehmen

Besonders gravierend ist die Situation bei Billigflug- und Frachtfluglinien: Hier fanden 42 Prozent aller befragten Piloten, dass ein sicherer Flugbetrieb nicht gewährleistet sei, während es bei klassischen Netzwerkcarriern "lediglich" 20 Prozent waren.

Piloten mit so genannten "Zero Hour Verträgen" und Selbstständige pflegen der Umfrage zufolge eine deutlich niedrigere Sicherheitskultur, als Flugzeugführer mit festen Verträgen und dementsprechender sozialer Absicherung.

(red / European Cockpit Association / ACA)