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Nervengifte in Passagierflugzeugen - Crews und Passagiere schützen

Fume Event, Symbolbild aus dem Simulator - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Der Internationale Verein für Umwelterkrankte - IVU e.V. ruft zu einer Kundgebung am 28. April 2017, von 13:00 bis 18:00 Uhr, am Flughafen Frankfurt/Main auf. TREFFPUNKT ANKUNFT A - Außenbereich

Diese Kundgebung dient der Aufklärung der Passagiere und Besatzungsmitglieder und soll der Forderung nach giftfreier Atemluft in Flugzeugen Nachdruck verleihen, betonen die Veranstalter in einer Aussendung.

Und weiter: Die Verantwortlichen von Politik und Industrie werden aufgefordert, unmittelbar zu handeln und auf Prävention zu setzen. Vergiftungsgeschädigte Passagiere und Besatzungsmitglieder, bereits fluguntaugliche, kranke, behinderte und noch aktive Crewmitglieder verschiedenster Airlines und Länder, versammeln sich zur friedlichen Demonstration.

"Unser Ziel ist, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass die Atemluft in Flugzeugen giftig sein kann und bereits viel zu oft Menschen auf einem Flug schwer erkranken ließ. Ein weiteres Abwarten, weitere Studien und noch mehr Expertenmeinungen, ohne dass Politik, Industrie und Airlines JETZT handeln, dient lediglich einer weiteren Verschleppung oder gar Vertuschung der Faktenlage, und ist aus unserer Sicht nicht mehr zu rechtfertigen", heißt es.

Die Atemluft in Flugzeugen, wird meist durch das so genannte Zapfluft-Verfahren erzeugt. Die Luft wird direkt an den Triebwerken abgezapft und in die Kabine geleitet. Hierbei gelangen immer wieder Rückstände von verbrannten und hochgiftigen Triebwerksölen, Enteisungsmitteln oder Hydraulikflüssigkeiten in die Zapfluft und werden an Bord ungefiltert eingeatmet.

"Wer würde vergleichsweise beim Auto auf die Idee kommen, die Frischluftzufuhr ausgerechnet vom Motorraum abzusaugen, in welchem giftige, synthetische Öle mit über 600 Grad Celsius verbrannt werden?"

Das einzige Passagierflugzeug, das heutzutage zumindest zapftluftfreies Fliegen ermöglicht, ist der "Dreamliner" - Boeing 787. Hier gelangt die Atemluft durch das so genannte Stauluft-System, ganz ohne Beteiligung der Triebwerke, in das Flugzeuginnere. Täglich und weltweit kommt es zu sogenannten "fume-events" - Vorfällen durch "Kontaminierte Kabinenluft", die plötzlich und unerwartet mit und ohne Geruchs- und Rauchwahrnehmung zu Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Taubheit, grippeähnlichen Symptomen, Atemnot, Schwindel, kognitiven Einschränkungen, Herz- und Kopfschmerzen, sowie Ohnmacht, aber auch zu ungeahnten Spätfolgen führen können.

Die Veranstalter fragen: "Käme ein Handeln seitens der Luftfahrtindustrie einem Eingeständnis gleich, dass es tatsächlich Vergiftungsopfer durch "Kontaminierte Kabinenluft" gibt? Fürchtet man eine Flut von Schadensersatzklagen und ist das der Grund, warum von allen Seiten bisher eher geleugnet, als adäquat gehandelt wird? Wir erwarten unter Anderen Herrn John Hoyte, der als ehemaliger BAe146 Trainings-Kapitän, aufgrund toxischer Kabinenluft fluguntauglich wurde. Er ist der Vorsitzende der 'Aerotoxic Association' , die er im Jahre 2007 gründete. Ebenso hat die französische "AVSA Association Victimes Syndrome Aerotoxic - unter (ehemals) Kapitän Eric Baillet - ihre Unterstützung zugesagt. Vereinigung Cockpit, Verdi und UFO, sowie zahlreiche weitere Organisationen unterstützen unsere Initiative u.a. auch vor Ort."

(red / IVU e.V.)