Österreich

Fotobericht: An Bord der neuen AUA Premium Economy Class

Head Rest Cover in der Premium Eco

Bereits jetzt ist ein Teil der AUA-Langstreckenflotte mit der Premium Economy Class ausgestattet. Regulär buchbar ist die neue Reiseklasse erst für Flüge ab 6. März. Austrian Wings konnte das Angebot bereits testen.

Etwa 35 Prozent aller Airlines bieten auf Langstrecken bereits eine Premium Economy Class an. Diese Zwischenklasse ist in Sachen Preis und Komfort – wie der Name schon sagt – zwischen der Business Class und der Economy Class angesiedelt. Für die Verantwortlichen bei den Fluglinien ist es eine Gratwanderung: Einerseits muss das Produkt attraktiv genug und gleichzeitig leistbar für bisher in der Economy Class reisende Gäste sein, andererseits darf es in Sachen Komfort und Service der (wesentlich teureren) Business Class nicht zu ähnlich sein, um ein Abwandern von Kunden in die günstigere Klasse zu vermeiden.

Liebe zum Detail: Sollte der gewählte Film die (verbleibende) Flugdauer überschreiten, erhält der Fluggast eine entsprechende Anzeige auf seinem Monitor
Zum Vergleich: Business Class 2er-Sitzbank in einer AUA Boeing 777, dahinter beginnt die Premium Economy Class

Nachdem die AUA-Konzernmutter Lufthansa bereits im Jahr 2014 eine Premium Eco einführte und damit bisher gute Erfahrungen gemacht hat, entschloss man sich auch bei der AUA zur Etablierung eines solchen Produktes. Für die praktische Umsetzung verantwortlich war Ali Farhat, seit mehr als zehn Jahren bei Austrian Airlines und seit 2012 Head of Brand Product Management.

Jeder Langstreckenreisende kennt das Problem: In der Economy gibt es regelmäßig "Ellenbogenkämpfe" um die einzige Armlehne - deshalb ist diese in der Premium Eco doppelt ausgelegt
Das Premium Economy Amenity Kit enthält Ohrstöpsel, Socken, eine Augenbinde sowie eine Zahnbürste mit Zanpasta
Unscheinbar, aber ein deutlicher Beitrag zu mehr Komfort: die Fußstütze

Technisch handelt es sich beim ausgewählten Sitz um das gleiche Modell, wie es auch die Lufthansa benutzt, wobei es optisch an den Markenauftritt der AUA angepasst wurde. In der Boeing 767 werden 18 Sitze in der Anordnung 2+2+2 eingebaut - um den Platz dafür zu schaffen, müssen 10 Business Class und 18 Economy Class Sitze weichen. In der größeren Boeing 777 wird es 24 Premium Economy Class Plätze in der Anordnung 2+4+2 geben. Hier werden ebenfalls 10 Business Class und 20 Economy Class Sitze für das neue Produkt "geopfert". Farhat gegenüber Austrian Wings: "Aktuell sind sechs Langstreckenmaschinen mit der neuen Premium Eco ausgestattet und in der Luft."

Bedienelemente und der USB-Anschluss
Besonders viel Beinfreiheit hat man in der ersten Reihe der Premium Eco

Eigentlich hätte Farhat in der Triple Seven lieber die Anordnung 2+3+2 gehabt, doch das entsprechende Sitzmodell ist nur als 2er oder 4er-Bank lieferbar, sodass es dann doch die 2+4+2-Anordnung wurde. Dank doppelter Armlehnen gibt es beim Komfort allerdings keine Einbußen, zudem bietet diese Konfiguration den Vorteil, dass etwa Familien mit zwei Kindern eine ganze Sitzreihe für sich haben.

Höchste Qualität auch beim Bordservice

Überhaupt kann sich der Komfort in der Premium Economy der AUA sehen lassen: Bei bis zu 97 Zentimetern Sitzabstand, einer eigenen Fußstütze und einem Neigungswinkel der Rückenlehne von 40 Grad steht auch ein 12 Zoll Monitor in jedem Sitz mit einem umfangreichen Audio- und Videounterhaltungsprogramm sowie Informationen zur Verfügung. Zudem stehen an jedem Sitz ein eigener USB-Anschluss sowie eine 220 Volt Steckdose zur Verfügung. Ein weiterer Pluspunkt, der während des Fluges fühlbar wird, ist der Umstand, dass die Premium Economy vorne und hinten durch eine Trennwand sowie Vorhänge von der Economy beziehungsweise der Business Class separiert ist. Dadurch entsteht fast schon "Business Jet" Feeling und das oftmals beklemmende Gefühl, das Reisende in der "Holzklasse" von Großraumjets beschleicht, kommt gar nicht erst auf.

Sicherlich wird der zusätzliche Komfort der Hauptgrund sein, weshalb sich ein Reisender für die Premium Economy entscheidet, nicht zu vernachlässigen ist jedoch gerade auf Langstreckenflügen der kulinarische Aspekt. Bereits beim Einsteigen erhalten die Gäste dieser Klasse einen Welcome Drink sowie heiße Erfrischungstüchter. Während des Fluges können sie dann aus drei verschiedenen auf edlem Porzellan servierten warmen Menüs auswählen, die beim Testflug mit ihrer Restaurant-Qualität absolut überzeugt haben. "Das Catering entspricht in etwa dem, was wir unseren Gästen auf längeren Mittelstreckenflügen in der Business Class offerieren", weiß Produktmanager Ali Farhat.

Die genauen (Auf-) Preise für das neue Produkt sind je nach Destination unterschiedlich, bei einer Austrian Wings Testbuchung auf der Strecke Wien - New York - Wien kostete ein Roundtrip in der Premium Eco etwa 30 Prozent mehr als in der regulären Y-Klasse. Angesichts der deutlich spürbaren Vorteile erscheint das durchaus angemessen. Insbesonders ist damit zu rechnen, dass die AUA anlässlich der offiziellen Markteinführung mit 6. März noch das eine oder andere Sonderangebot lancieren dürfte.

Blick in die Premium Eco einer AUA 777 auf einem Nachtflug

Angeboten wird die Premium Eco auf den Flügen von und nach Chicago, New York, Newark, Washington D.C., Miami, Los Angeles, Toronto, Havanna, Mauritius, Seychellen, Malediven, Colombo, Bangkok, Peking, Shanghai und Hongkong sowie auf Flügen zu den 2018 neu aufgenommenen Destinationen Tokio und Kapstadt.

Crew des "Testfluges" - mit einer T7 ging's nach Frankfurt

Text & Fotos: P. Huber