Österreich

Austrian Airlines (AUA) erreicht Break-even nach gutem zweitem Quartal

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Gewinn erwartet, aber weniger als 2017.

Austrian Airlines, Österreichs Flag-Carrier, konnte im ersten Halbjahr 2018 nach einem starken zweiten Quartal ein Ergebnis rund um den Break-even erreichen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted EBIT) hat -3 Mio. Euro betragen, das EBIT +1 Mio. Euro. Der Ergebnisrückgang im Vergleich zum Halbjahr 2017 ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen: die gestiegenen Kerosinkosten und den erhöhten Aufwand für Flugunregelmäßigkeiten durch Gewitter, Luftraumbeschränkungen, sowie die Betriebsversammlungen im März 2018. Positiv wirkten sich Investitionen in Flotte und Service aus: Die Passagieranzahl stieg um zehn Prozent auf 6,4 Millionen.

Austrian Airlines CFO Wolfgang Jani: „Trotz erhöhter Kerosinkosten konnten wir das schlechte Winterquartal durch die gestiegene Nachfrage kompensieren. Vor allem im Europa- und Ferienfluggeschäft spüren wir frischen Aufwind.“  

Die Umsatzerlöse sind nach der Anwendung der Regelung von IFRS 15* zwar rechnerisch um acht Prozent auf 1.008 Millionen Euro gesunken, ebenso die Gesamterlöse, die um acht Prozent auf 1.053 Mio. Euro gesunken sind. Bereinigt um den Effekt konnten Umsatz aber um fünf und Erlöse um vier Prozent gesteigert werden. Die betrieblichen Aufwendungen sind um sieben Prozent auf 1.056 Millionen Euro gesunken, bereinigt um den IFRS 15 Effekt um fünf Prozent gestiegen (Details siehe Tabelle im Anhang).

Das Adjusted EBIT, in dem unter anderem Bewertungsgewinne aus Flugzeugverkäufen abgezogen werden, betrug -3 Mio. Euro (1. Halbjahr 2017: 3 Mio. Euro). Das EBIT lag bei 1 Mio. Euro und ist damit unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 8 Mio. Euro geblieben. Im zweiten Quartal 2018 konnte das Adjusted EBIT um drei Prozent auf 65 Mio. Euro und das EBIT um sieben Prozent auf 68 Mio. Euro gesteigert werden, womit die typischen Verluste im Winter ausgeglichen wurden. Das EBIT hatte im ersten Quartal -67 Mio. Euro betragen.

Mehr Flüge, mehr Passagiere, höhere Auslastung
Deutlich ausbauen konnte Austrian Airlines die Verkehrsleistung: In den ersten sechs Monaten beförderte Austrian Airlines 6,4 Mio. Passagiere. Das sind zehn Prozent oder rund 570.000 mehr als im ersten Halbjahr 2017. Das Angebot gemessen in Angebotenen Sitzkilometern (ASK) wurde um fünf Prozent auf 12,9 Mrd. erhöht. Die Auslastung konnte um 2,3 Prozentpunkte auf 75,8 Prozent erhöht werden.

Austrian Airlines hat seit Jahresbeginn mit 85 in Betrieb befindlichen Flugzeugen 72.009 Flüge durchgeführt, also rund 398 Flüge pro Tag. Die Regelmäßigkeit hat im ersten Halbjahr 2018 98,1 Prozent, die Abflugspünktlichkeit 80,2 Prozent betragen. Die Verschlechterung gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 lag größtenteils an den ungünstigeren Wetter- und Slotvergaben sowie den Flugausfällen durch die Betriebsversammlungen im März.

Austrian Airlines baut Netz um und verdichtet Strecken nach Nordamerika
Wie bereits berichtet, wird Austrian Airlines mit kommendem Winterflugplan ihr Netz umbauen. Unwirtschaftliche Strecken wie Hongkong, Havanna, Colombo, Isfahan, Schiras oder Linz werden aus dem Programm genommen, die Kapazitäten nach Chicago, New York, Toronto, Peking und Shanghai hingegen aufgestockt. Ab 27. Oktober wird außerdem Kapstadt in Südafrika angeflogen.

"Wir wollen damit unser Angebot für Geschäftsreisende verbessern und das Wiener Drehkreuz in Richtung Osteuropa stärken".
AUA-CEO Kay Kratky

Große Freude brachten die Top-Platzierungen bei den renommierten Skytrax World Airline Awards 2018 im Juni: Allen voran wurde das Austrian Service am Boden und an Bord zum fünften Mal in Folge mit dem ersten Platz in der Kategorie „Best Airline Staff Service in Europe“ ausgezeichnet. Für das DO & CO Business Class Catering erhielt die rot-weiß-rote Airline sogar den weltweit ersten Platz. In der Weltrangliste konnte sich Austrian um einen Rang auf Platz 16 (2017: 17) der weltbesten Airlines verbessern.

CEO Kay Kratky dazu: „Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind echte Service-Weltmeister.“

Dem gegenüber stehen allerdings zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen durch Personalmangel sowie völlig überlastetes Personal im firmeneigenen Wartungsabetrieb. Betroffene Passagiere beklagen unisono - vor allen Dingen auf Außenstationen - fehlende Informationen und eine nicht vorhandene Betreuung. Dies wiederum ist dem Umstand geschuldet, dass die AUA kaum noch eigenes Personal auf Flughäfen außerhalb Österreichs bereit hält. 

Ausblick 2018: Austrian lässt Gewinnprognose unverändert
„Das zweite Quartal, und hier vor allem der Monat Juni, hat uns wieder zurück auf Kurs gebracht. Wir können die Ergebnisprognose auf deutlich positiv belassen, erwarten allerdings ein Ergebnis unter Vorjahr“, prognostiziert Austrian Airlines CFO Wolfgang Jani. Im Gesamtjahr 2017 lag das Adjusted EBIT bei 94 Mio. Euro.

(red / AUA)