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Berliner Rosinenbomber wird nie mehr fliegen

Cockpit einer DC-3, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Förderverein gab Einstellung der Restaurierungsarbeiten bekannt.

"Es ist traurig aber leider eine Realität: das technische und wirtschaftliche Betreiben von historischen Luftfahrzeugen in Deutschland ist eine unüberwindbare Hürde" - mit diesen Worten beginnt die Pressemitteilung des Vereins.

Die Deutsche Lufthansa hat sich nach mehr als 9 Jahren und viel Geldeinsatz von ihrem Projekt Super Constellation verabschiedet. Die Flotte der Ju 52 in der Schweiz ist nach einem schweren Unfall auf unbestimmte Zeit gegrounded. Auch die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung wird in Zukunft keine Flüge für Passagiere mehr mit der Ju 52 anbieten, Austrian Wings berichtete ausführlich.

"Es ist für uns ein schwerer Schritt, aber auch der Vorstand des Rosinenbomber Fördervereins e.V. hat beschlossen, sich nach 9 Jahren Arbeit von dem Projekt zu verabschieden, den Rosinenbomber wieder für den Passagiertransport aufzubauen", erklären die Mitglieder des Vorstandes.

Der Förderverein Rosinenbomber e.V. wurde 2010 nach der Notladung der einzigen in Deutschland zugelassenden „DC-3 / Rosinenbomber“ gegründet, mit dem Ziel diese Maschine wieder als Passagiermaschine zuzulassen und die Geschichte der Luftbrücke für alle Berliner und ihre Gäste weiter erlebbar zu machen.

Das Restaurieren der notgelandeten Maschine wurde auf Grund von nicht einzuschätzenden Kosten 2013 fallen gelassen. Daraufhin entschloss sich der Verein eine in Großbritannien angebotene DC 3 zu kaufen und die zugelassenen nutzbaren Teile aus der verunfallten Maschine in den neuen Rosinenbomber zu überführen. Die britische DC 3 landete im Juli 2013 in Schönefeld und wurde dort hangariert.

Die umfangreichen organisatorischen Arbeiten zur Zulassung einer Werft in Deutschland, die Wiederaufnahme der DC 3 in das Deutsche Kennblatt, die technische Vorbereitung des Umbaus von einer Frachtvariante zur Passagiervariante wurden zielstrebig angegangen. Das Erfolgstempo der einzelnen, voneinander in Abhängigkeit stehenden Schritte hielt sich leider in Grenzen. Die sich ändernde Gesetzeslage zur Zulassung von Annex II (Historische Luftfahrzeuge) in diesem Zeitraum brachte neue Unklarheiten und Hürden für das Projekt. Damit waren die Organisation und die Kosten für das Projekt kaum noch seriös zu kalkulieren, heißt es.

"Darüber hinaus sind wir seit der letzten Woche nun informiert, dass der Rosinenbomber am neuen BER kein Zuhause mehr bekommen würde. Eine für dieses historische Luftfahrzeug unabdingbare Hangarierung ist ab Mai 2019 ausgeschlossen. Ein Betreiben des Rosinenbombers auf einem Platz weit außerhalb von Berlin sehen wir jedoch historisch und wirtschaftlich, auch in Anbetracht der Einwerbung von weiteren benötigten Spendengeldern, als ausgeschlossen an. Um transparent mit dem uns bis jetzt entgegengebrachten Vertrauen und der zahlreichen Unterstützung umzugehen, haben wir uns zu dem schweren Schritt entschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen. Ein blindes „Weiter-So“ würde die Idee beschädigen und die Ernsthaftigkeit solcher Projekte in Frage stellen. Wir bedanken uns in aller Form bei unseren Mitgliedern, Unterstützern und Spendern. Die Teile der notgelandeten Maschine und die Britische Fracht-Maschine sollen nach Willen des Vereins-Vorstandes bestmöglich verwertet und die Erlöse eines uns nahestehenden Zweckes zugeführt werden. Entsprechend unserer Satzung soll der Rest des Vereinsvermögens dem Alliierten Museum in Berlin gespendet werden", so der Vorstand.

(red / Förderverein Rosinenbomber e.V.)