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Auch Finanzminister kritisiert Boni für AUA-Management scharf

Das AUA-Hauptbüro am Flughafen Wien - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Der Politiker spricht davon, dass das Management "jede Sensibilität vermissen" lasse.

Die Boni-Zahlungen in Höhe von fast 3 Millionen Euro an das AUA-Management mitten in der Coronakrise sorgen weiter für Aufregung. Jetzt äußerte sich auch Finanzminister Gernot Blümel von der ÖVP zu dem Thema: "Diese Vorgangsweise ist für mich unverständlich. Auch wenn die aktuelle Thematik das Jahr 2019 betrifft, lässt diese Handlungsweise jede Sensibilität vermissen."

Wie berichtet, gönnen sich die AUA-Vorstände trotz Kurzarbeit des Personals und millionenschwerer Staatshilfe (450 Millionen Euro) Boni in Höhe von 2,9 Millionen Euro und argumentieren damit, dass es sich dabei um eine Prämie für 2019 handle, die nun verspätet ausgezahlt werde.

Blümel weiter: "Wir haben ein sehr gutes Paket geschnürt, um Arbeitsplätze zu sichern und dem Standort eine Perspektive zu geben. Ich erwarte, dass der Vorstand seiner Verantwortung gerecht wird, eine Lösung dafür findet und darüber hinaus, dass die ausständigen Erstattungen der Ticketpreise durch die AUA umgehend erledigt werden."

AUA-Sprecherin kontert
"Die 2,9 Mio. Euro an variablen Bestandteilen aus 2019 wurden an 200 Führungskräfte ausbezahlt, und nicht an den AUA Vorstand alleine", erklärte AUA-Sprecherin Tanja Gruber gegenüber "Austrian Wings".

Zudem seien "bis auf wenige Ausnahmen" fast alle der betreffenden Manager in Kurzarbeit und würden einen "entsprechenden Gehaltsverzicht" leisten. Beim Vorstand betrage der Verzicht rund zwei Drittel des Gesamtgehaltes, bei den übrigen Führungskräften ein Drittel. Gruber: "Das gilt nicht nur für heuer, sondern auch für die nächsten Jahre."

(red)