Österreich

Austrian Wings hat die Details: Braathens ATR 72 sollen ein Jahr für die AUA fliegen

Im Einsatz für die AUA: ATR 72-600 von Braathens - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Seit Ostersonntag fliegen zwei ATR 72-600 der schwedischen Braathens Regional Airways im Wetlease für die AUA. Austrian Wings hat Details zur ATR-Operation bei der rot-weiß-roten Traditionsfluggesellschaft.

Seit dem vergangenen Ostersonntag setzt Austrian Airlines zwei ATR 72-600 der schwedischen Braathens Regional Airways im ein. Bei der ATR 72-600 handelt es sich um die jüngste und modernste Version des bewährten Turboprop-Regionalflugzeugtyxps ATR 72. Die Version -600 wurde im Jahr 2011 zugelassen und verfügt über ein state of the Art Glascockpit sowie effiziente Pratt & Whitney PW127M Triebwerke, die ihre Leistung auf 6-Blatt-Luftschrauben von Hamilton Standard übertragen.

Die Flugzeuge werden von Braathens im Wetlease für die AUA betrieben. Das bedeutet, dass die Flugzeuge samt Besatzungen angemietet werden. So etwas ist nicht bei allen Passagieren gerne gesehen, denn die AUA gilt nicht umsonst als eine der sichersten Fluglinien der Welt. Diesen Ruf verdankt sie nicht nur ihrem ausgezeichneten Technikbetrieb, sondern auch einem extrem hohen Ausbildungsniveau ihrer Cockpit- und Kabinenbesatzungen. Der bislang einzige Absturz in der Geschichte des Unternehmens ist immerhin schon 64 her und ereignete sich unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen in Moskau.

Die AUA bietet ihren Piloten nicht nur sozial ordentlich abgesicherte Angestelltenverhältnisse (anders als so mancher Billigflieger, wo die Piloten als Scheinselbstständige - mit null Einkommen im Krankheits- oder Urlaubsfall - mit rund 130.000 Euro Schulden für ihre Ausbildung weniger als ein Büroangestellter verdienen) Arbeitsverhältnisse, sondern sorgt auch dafür, dass die Piloten besser trainiert sind, als vom Gesetzgeber gefordert. Neben einer extrem strengen Selektion sämtlicher Bewerber gehört dazu auch, dass die Flugzeugführer der AUA beispielsweise 4 Mal pro Jahr im Simulator trainieren - gefordert wären nur 2 jährliche Überprüfungsflüge im Simulator.

Daher ging ich der Frage nach, wie die AUA die Sicherheit und Qualität bei ihrem Wetleasepartner BRA sicherstellt. "Grundsätzlich müssen Wetlease-Partner innerhalb der Lufthansa Group einen strengen Auswahlprozess durchlaufen und zahlreiche Kriterien erfüllen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Seitens Austrian achten wir bei der Auswahl sehr auf die Einhaltung dieser Qualitätskriterien, was eine sichere Flightops betrifft. Ein Team unserer Safety & Compliance Spezialisten arbeitet hier sehr eng mit den Kollegen der Braathens zusammen. Neben den üblichen internationalen Standards haben wir noch zusätzliche darüberhinausgehende Standards, auf deren Einhaltung wir höchsten Wert legen", unterstreicht AUA-Pressesprecherin Anita Kiefer auf meine diesbezügliche Anfrage.

Geplant ist der Einsatz von zwei ATR 72-600 der Braathens zunächst bis des kommenden Jahres. Grundsätzlich gab die AUA eine Liste von Strecken heraus, auf denen die Maschinen verkehren, sodass sich Passagiere stets vorab darüber informieren können, ob sie in einer AUA-Maschine oder in einem Flugzeug von Braathens sitzen. In Einzelfällen können die Maschinen auch auf anderen Strecken eingesetzt werden, das werde jedoch die Ausnahme sein. Kiefer: "In einem solchen Fall wird das über die Buchungs- bzw. die Check-In-Systeme kommuniziert."

Die Crews in Cockpit und Kabine der geleasten Maschinen kommen von Braathens Regional Airways. Neben Schwedisch sprechen die Besatzungsmitglieder natürlich Englisch, ein zusätzlicher AUA-Flugbegleiter wird sich nicht an Bord befinden, heißt es von der AUA.

Zur Frage, ob eine Aufstockung auf mehr als 2 Maschinen geplant ist, erklärte Kiefer, dass es "nach aktuellem Stand" bei den zwei Flugzeugen bleibe. Die Maschinen fliegen übrigens in Braathens-Bemalung. Eine Umlackierung auf AUA-Farben ist wegen des kurzen Zeitraums des Leasingvertrages nicht vorgesehen, ebensowenig werden "AUA"-Sticker oder dergleichen angebracht.

Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info