Austrian Airlines und die Lufthansa Group weiten den Green Fare Tarif für nachhaltigeres Fliegen auf Langstreckenflüge und damit auf das weltweite Streckennetz aus. Auf mehr als 850.000 Flügen pro Jahr und in allen Reiseklassen sind die Green Fares ab 4. Dezember buchbar. Die Tarifoption inkludiert bereits den Ausgleich der individuellen flugbezogenen CO2-Emissionen. Die Green Fares sind Teil des wachsenden Portfolios nachhaltigerer Reiseangebote der Lufthansa Group.
Als erste Airline-Gruppe weltweit hat die Lufthansa Group bereits seit rund zwei Jahren die Green Fares für Kurz- und Mittelstrecken im Angebot. Nach einem erfolgreichen Testlauf auf ausgewählten Interkontinentalverbindungen ist der Tarif jetzt regulär auf der Langstrecke buchbar. Die Green Fares stehen auf Flügen von Austrian Airlines, Lufthansa, Brussels Airlines, SWISS, Edelweiss, Discover Airlines und Air Dolomiti zur Auswahl. Ausnahmen bilden lediglich Flüge von anderen Airlines sowie einzelne Streckenführungen in ausgewählten Verkehrsgebieten von Joint Venture Partnern.
Seit Start der Green Fares im Februar 2023 haben sich Lufthansa Group weit bereits mehr als zwei Millionen Fluggäste für den Tarif entschieden und dadurch rund 190.000 Tonnen ihrer flugbezogenen CO2-Emissionen ausgeglichen. Diese Menge entspricht den CO2-Emissionen von mehr als 1.400 Flügen von Wien nach New York mit einer Boeing B787.
Was sind die Green Fares?
Der Green Fare Tarif kann gleich zu Beginn der Flugbuchung ausgewählt werden und beinhaltet bereits den vollen bilanziellen Ausgleich der individuellen, flugbezogenen CO2-Emissionen: über den Einsatz von nachhaltigem Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) sowie einen Beitrag zum hochwertigen Klimaprojekt-Portfolio der Lufthansa Group. Die Zusammensetzung der beiden Komponenten unterscheidet sich je nach Streckenlänge. Für Flüge innerhalb Europas und nach Nordafrika gilt: Über SAF wird eine Reduktion von 20 Prozent der CO2-Emissionen erreicht, die verbleibenden 80 Prozent werden über Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Auf Interkontinentalstrecken werden zehn Prozent der CO2-Emissionen durch SAF reduziert und die restlichen 90 Prozent durch Beiträge zu Klimaprojekten ausgeglichen. Weitere Vorteile des Tarifs sind unter anderem zusätzliche Meilen und Punkte sowie die Möglichkeit, kostenfrei umzubuchen.
Auch bei allen weiteren Tarifen können sich Fluggäste für einen CO2-Ausgleich ihrer Reise entscheiden: im Verlauf der Buchung, nach Abschluss im persönlichen Buchungsbereich sowie nach bereits abgeschlossenem Flug. Dabei kann zwischen unterschiedlichen Paketen gewählt werden, die jeweils den vollen Ausgleich der CO2-Emissionen durch den Einsatz von SAF und einen Beitrag zu Klimaschutzprojekten bieten. Aktuell nutzen rund vier Prozent der Fluggäste der Lufthansa Group eine der Optionen zum nachhaltigeren Fliegen.
Hintergrund: Einsatz von SAF und das CO2-Ausgleichsportfolio der Lufthansa Group
Es findet keine Betankung einzelner Flüge mit reinem SAF statt. Als sogenannter „Drop-in“-Kraftstoff ist SAF kompatibel mit fossilem Kerosin und kann diesem problemlos beigemischt werden. Vor dem Transport zum Flughafen wird SAF mit fossilem Flugkraftstoff vermischt (Blending) und anschließend in die Flughafeninfrastruktur eingespeist. Die Lufthansa Group stellt sicher, dass die zum Ausgleich von individuellen CO2-Emissionen erforderliche Menge an SAF binnen sechs Monaten nach Kauf in den Flugbetrieb der Lufthansa Group eingespeist wird. Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet hat das von der Lufthansa Group eingesetzte SAF aus biogenen Reststoffen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin aus fossilem Rohöl einen um rund 80 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck.
Im CO2-Kompensationsportfolio der Lufthansa Group sind aktuell 19 Projekte der Anbieter myclimate, Climate Austria, SQUAKE und ClimatePartner enthalten. Fluggäste der Lufthansa Group leisten einen Beitrag zum Gesamtportfolio und nicht zu einzelnen Projekten des Portfolios. Alle Projekte sind nach den jeweils höchsten verfügbaren Standards zertifiziert. Dafür nutzt die Lufthansa Group zum Beispiel Zertifikate des Gold Standard. Dieser Standard wird unter anderem vom Umweltbundesamt empfohlen. Das Portfolio beinhaltet auch vier Technologie-basierte Projekte. Die Lufthansa Group möchte damit die Entwicklung des CO2-Kompensationsmarktes hin zu neuen Technologien und Angeboten mit langfristiger Bindung von CO2 fördern.
Kritiker werden der Airlinebranche vor, dass die CO2-Kompensation nichts anderes sei als eine moderne Form des Ablasshandels, wie ihn die katholische Kirche im Mittelalter betrieb.
(red / OS)