Österreich

Buchneuerscheinung: Hapag-Lloyd Flug 3378 - Notlandung mit leeren Tanks in Wien

Das Buch zum Hapag-Lloyd Flug 3378 ist ab sofort erhältlich.

Am 12. Juli des Jahres 2000 schrammten die 151 Menschen an Bord des Hapag-Lloyd Fluges 3378 nur haarscharf an einer tödlichen Katastrophe vorbei als dem A310 der Sprit ausging. Ein neues Sachbuch erzählt die Geschichte dieser Beinahe-Tragödie. Der Autor konnte dafür sogar mit mehreren Passagieren und dem Einsatzleiter des Flughafens Wien sprechen.

Titel: Hapag-Lloyd Flug 3378 - Notlandung mit leeren Tanks in Wien
136 Seiten, 38 zum Teil nie zuvor veröffentlichte Abbildungen
ISBN Hardcover: 978-3-819087-45-5
ISBN Softcover: 978-3-819087-48-6

Das Buch ist außerdem über sämtliche großen Onlinenabieter erhältlich und kann unter Angabe der ISBN in jeder Buchhandlung in Österreich und Deutschland bestellt werden.

Rund 22 Kilometer vor der rettenden Landebahn in Wien versagten am 12. Juli 2000 nach etwa zweieinhalb Stunden Flugzeit bei einem Airbus A310-304 der deutschen Ferienfluggesellschaft Hapag-Lloyd beide Triebwerke. Etwa 660 Meter vor der Piste setzte das zum Segelflieger gewordene Großraumflugzeug dann hart auf. Augenblicke später riss das linke Hauptfahrwerk ab. Als der Jet unkontrolliert über die Wiese schlitterte, kollidierte er mit der Pistenbefeuerung und den ILS-Antennen, ehe er schließlich zum Stillstand kam. Wie durch ein Wunder überlebten alle 151 Insassen, doch 26 wurden verletzt. Die Flugbegleiter führten die Evakuierung des verunfallten Airbus hochprofessionell durch und auch die Fluggesellschaft kümmerte sich im Anschluss vorbildlich um ihre Passagiere. Bis heute sind Betroffene voll des Lobes für das Verhalten der Airline und des Wiener Flughafens nach dem Crash. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Der Flug HF 3378 der deutschen Chartergesellschaft Hapag-Lloyd begann auf der griechischen Insel Kreta und sollte eigentlich nach Hannover dauern. Die Flugzeit war mit etwas über drei Stunden kalkuliert. Zur Sicherheit befand sich sogar Kraftstoff für gut vier Stunden in den Tanks der Maschine. Doch nach dem Start in Kreta begann eine unheilvolle Ereigniskette ihren Lauf zu nehmen. Zunächst hatte sich das Fahrwerk nicht vollständig einfahren lassen. Die Piloten fuhren es daher wieder aus und setzten den Flug in dieser Konfiguration fort – eine durchaus praktikable Vorgehensweise. Allerdings erhöhte sich der Spritverbrauch des A310 dadurch signifikant. Die Crew war sich völlig darüber im Klaren, dass sie Hannover so nicht erreichen konnte und entschied sich, nur bis nach München zu fliegen. Weil sich die Treibstoffsituation während des Fluges aber – für die Piloten völlig überraschend – immer wieder verschlechterte, wurde Wien als neues Ausweichziel gewählt.

Das Ursache: Bei ihren Reichweitenberechnungen verließen sich die Männer im Cockpit ausschließlich auf das Flight Management System, das den gestiegenen Kerosinverbrauch jedoch systembedingt überhaupt nicht berücksichtigen konnte. Obwohl der junge Co-Pilot (25 Jahre, etwa 2.800 Flugstunden Erfahrung) das Problem noch rechtzeitig erkannte, seinen Kapitän darauf hinwies und ihn zu einer früheren Notlandung in Graz drängte, wollte der Kommandant (56 Jahre, rund 23.400 Flugstunden) unbedingt bis Wien weiterfliegen. Das war ein folgenschwerer Fehler, der beinahe zur tödlichen Katastrophe geführt hätte, als der letzte Tropfen Kerosin im Landeanflug aufgebraucht war. Für seine eklatanten Fehlentscheidungen und Regelverstöße an diesem Tag entzogen die Behörden dem Kapitän die Fluglizenz. Er saß nie wieder im Cockpit. Außerdem wurde der Österreicher von einem deutschen Gericht zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Der Erste Offizier dagegen wurde später Kapitän und Ausbilder auf der Boeing 747, dem berühmten Jumbo-Jet.

Das Frontcover

Der Fall von Flug HF 3378 wird heute von Ausbildern in Kursen zum Thema Crew Resource Management vorgetragen, denn der steile Cockpit-Gradient hat am 12. Juli 2000 maßgeblich zu den Ereignissen beigetragen.

Mit großer Akribie hat Patrick Huber den Flug HF 3378 sowie die Hintergründe penibel rekonstruiert und für dieses Buch zum 25. Jahrestag der Ereignisse sogar einige der damaligen Passagiere sowie den Einsatzleiter des Wiener Flughafens zum Interview gebeten.

Herausgekommen ist ein Sachbuch, das sich spannend wie ein Thriller liest und die Geschichte von Hapag-Lloyd Flug 3378 bis ins kleinste Detail erzählt. Eine Betroffene schildert darin, wie ihr Partner ihr kurz vor der Notlandung noch einen Heiratsantrag machte … Das Buch „Hapag-Lloyd Flug 3378 – Notlandung mit leeren Tanks in Wien“ enthält auch 38 – zum Teil erstmals veröffentlichte – Abbildungen und ist ein Nachschlagewerk für interessierte Laien, Luftfahrtfans sowie Medienschaffende gleichermaßen. Aber auch die Passagiere dieses Fluges finden in dem Buch eine umfassende chronologische Darstellung der Ereignisse vom 12. Juli 2000, die mitunter große Auswirkungen auf ihr weiteres Leben hatten.

(red / PA)