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Verteidigung der Heimat: Mittelfristig soll Ukraine jedenfalls 100 schwedische Gripen-Kampfjets erhalten

Symbolbild Gripen, hier eine Maschine der tschechischen Luftwaffe - Foto: Johannes Bauer

Noch verteidigt sich die Luftwaffe der Ukraine primär mit MiG 29, Su-27 sowie einigen westlichen F-16 und Mirage 2000 gegen den Aggressor Russland. Eine künftige ukrainische Luftwaffe soll jedoch aus mindestens 100 Saab JAS-39 Gripen bestehen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt in Schweden zu Papier gebracht.

Bei einem Besuch in Linköping verlautbarte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gemeinsam mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson, dass beide Länder eine Vereinbarung geschlossen hätten, wonach die Ukraine 100 bis 150 Kampfjets des Typs JAS-39 Gripen erhalten soll. Dabei werde es sich um das neueste Modell des schwedischen Multi-Role-Jet-Fighters handeln, die Variante "E". Die Maschinen werden nicht gespendet, sondern es handle sich um eine wirtschaftliche Zusammenarbeit. Über die Details zur Finanzierung machten beide Seiten keine Angaben.

Der Saab JAS-39 Gripen gilt als besonders geeignet für die Kriegsbedingungen in der Ukraine. Denn er ist, wie schon seine Vorgänger Saab J-35 Draken (der unter anderem in Österreich im Einsatz stand) und Saab JA-37 Viggen, darauf ausgelegt, auch von unbefestigten Behelfpisten, Autobahnen oder Landstraßen aus operieren zu können. Das macht den Gripen unabhängiger von herkömmlicher Flughafen-Infrastruktur, die im Visier russischer Luftangriffe ist.

Moderne westliche Kampfjets wie die F-16 oder die Mirage 2000 dagegen sind in stärkerem Maße auf das Vorhandensein von regulären Flugplätzen, Start- und Landebahnen angewiesen als der Gripen.

Die Auslieferung der Flugzeuge soll in den kommenden Jahren erfolgen.

Eine schnellere Übergabe der Flugzeuge an die Ukraine wäre nicht nur von der Produktionszeit her kaum möglich, sondern würde auch wenig Sinn machen, da Piloten und Wartungspersonal erst ausgebildet werden müssen.

(red FDC)