Österreich

AUA Chef Michaelis kündigt Rücktritt an

ÖIAG Chef Peter Michaelis, Präsident des AUA Aufsichtsrates, hat in einem Gespräch mit dem ORF-Radio seinen Rücktritt angekündigt.

Michaelis sagte, dass „wenn das Closing erfolgt ist, werde ich meine Funktion niederlegen“. „Bis zu diesem Zeitpunkt“ jedoch würden er und der Aufsichtsrat die „Verantwortung wahrnehmen“, so der scheidende Aufsichtsratspräsident weiter.

Peter Michaelis will nach dem "Closing" von Bord gehen - Foto: OEIAG

Bei der nächsten Hauptversammlung werde diese Vorgehensweise offiziell beschlossen.
Michaelis zeigte sich optimistisch, dass die AUA noch gerettet werden kann: “Wir kämpfen ganz massiv derzeit schon dagegen an, dass wir nicht in die Nähe einer Insolvenz kommen.”

Gleichzeitig sagte er jedoch deutlich, dass man für den Fall, dass die derzeit geplanten Maßnahmen, die voraussichtlich am kommenden Montag abgesegnet werden, wie Streckenkürzungen, Teilzeit, Kurzarbeit und Urlaubsabbau nicht ausreichend seien, um „andere Maßnahmen“ nicht herum käme.

Sollte dieses Sparpaket nicht den gewünschten Erfolg bringen, müsste man jene EUR 500 Millionen zugreifen, welche die Lufthansa vom Staat für den Kauf der Austrian Airlines erhalten soll. Laut Michaelis bestehe dafür derzeit allerdings kein Anlass.

Im „worst case“, also für den Fall, dass der Verkauf der AUA an die Lufthansa durch EU-Auflagen scheitern sollte, würde man nach der dann notwendigen Redimensionierung „nicht mehr von einer Austrian Airlines, sondern von einer Vienna Airlines“ sprechen müssen.

Allerdings wäre ein solches Szenario laut Michaelis wesentlich teurer als die Schuldenübernahme beim Verkauf der AUA an die Lufthansa. Ein Konkurs wäre ebenfalls keine Alternative: dieser würde mit etlichen Milliarden zu Buche schlagen.

S. Schneider / N. Goldschmied / Richard Huber