Österreich

Cessna Absturz in Tirol - "gefährliches Manöver" vor Crash?

Nach dem Absturz der Cessna 414A, Reg.: N738W, am Sonntag in Tirol mit sechs Todesopfern sind die Unfallermittler weiter auf der Suche nach der Unglücksursache. Ein Experte erklärte nun gegenüber Medien, dass ein Sichtflug über den Brenner bei den vorherrschenden Wetterbedingungen und der Beladung der Maschine seiner Meinung nach ein "hochriskantes Manöver" gewesen sein könnte. Einer der beiden Überlebenden befindet sich noch in einem "sehr kritischen Zustand".

Christian Ortner, Pilot und gerichtlich beeideter Sachverständiger sagte, dass er es "in Zweifel" ziehe, dass bei dem zum Unglückszeitpunkt herrschenden Wetterbedingungen ein Sichtflug über den Brenner möglich gewesen sei.

Nach seinen Informationen sei die Maschine mit acht Personen und vollen Tanks "an der Grenze zur Höchstbeladung, wenn nicht sogar darüber" gewesen. Dann aber seien die Steigflugleistungen entsprechend schlecht.

Aufgrund des dichten Nebels und des steil ansteigenden Geländes könne dies schlussendlich die Ursache für den tödlichen Absturz gewesen sein.

Für den schwerverletzten Überlebenden bestehe nach Angaben der Ärzte eine "mittelbare Lebensgefahr". Er habe schwere innere Verletzungen und Verbrennungen erlitten. "Wenn man die schweren Verletzungen in Betracht zieht, ist der Patient äußerst stabil. Komplikationen sind natürlich noch möglich. Aber derzeit hat er gute Chancen", erklärte Intensivmediziner Wolfgang Koller der Innsbrucker Klinik.

Der zweite Mann, der den Absturz leicht verletzt überlebt hat, soll nun in die Ermittlungen eingebunden und befragt werden. Wann das Wrack geborgen werden kann, ist zur Stunde noch unklar.

(red)