Österreich

"Gelbe Engel" starteten 2013 zu 16.043 Einsätzen

Österreichweit im Schnitt 44 Rettungsflüge pro Tag

 

Die ÖAMTC-Flugrettung blickt auf ein einsatzreiches Jubiläumsjahr 2013 zurück. Waren es im Rumpfjahr 1983 noch 191 Einsätze mit zwei Helikoptern, so flogen die 16 ÖAMTC-Notarzthubschrauber 30 Jahre später 16.043 Einsätze. "Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 454 Einsätze", zieht der Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner Bilanz. "Ein möglicher Grund dafür könnte der heiße Sommer gewesen sein, der einen Anstieg von internistischen Notfällen und Freizeitunfällen mit sich brachte."

Im Schnitt hoben die ÖAMTC-Helikopter österreichweit somit täglich zu 44 Rettungsflügen ab. Spitzenreiter ist der in Suben stationierte Christophorus Europa 3 mit 1.731 Einsätzen, gefolgt von Christophorus 9 in Wien mit 1.626 Starts. Auch Christophorus 11 in Klagenfurt, Christophorus 3 in Wiener Neustadt, Christophorus 12 in Graz und Christophorus 6 in Salzburg hatten 2013 mehr als 1.000 Einsätze zu verzeichnen. "Diese Zahlen machen deutlich, dass die Flugrettung in Österreich ein wichtiger Bestandteil der täglichen Notfallversorgung ist", erläutert Kraxner.

Am häufigsten wurden die gelben Hubschrauber nach internistischen oder neurologischen Notfällen alarmiert (46 Prozent der Einsätze). 15 Prozent der Einsätze galten Unfällen, die sich bei der Arbeit, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld ereignet haben. In acht Prozent aller Fälle brachten die Flugretter Opfern von Verkehrsunfällen schnelle notärztliche Hilfe.

Kritik an Finanzierung durch Sozialversicherungen

Als der ÖAMTC im Jahr 1983 "Christophorus 1" in Innsbruck in Dienst stellte, brach ein neues Zeitalter im österreichischen Rettungswesen an. Über 250.000 geflogene Einsätze und annähernd so viele versorgte Patienten sind ein eindrucksvoller Beweis für den Stellenwert der Flugrettung in einem modernen Notarztsystem, schreibt der ÖAMTC in einer Presseaussendung.

"Gerade die vergangen Jahre haben jedoch auch gezeigt, dass Veränderungen der finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen nicht länger aufgeschoben werden können", erklärt Kraxner. Ein Punkt, der diesbezüglich noch ganz oben auf der Agenda der ÖAMTC-Flugrettung steht, ist die Verrechnung mit den Sozialversicherungsträgern. Der ÖAMTC hat bereits in der Vergangenheit wiederholt aufgezeigt und thematisiert, dass diese keinerlei Rücksicht auf die notfallmedizinischen Entwicklungen der vergangenen 30 Jahre nimmt. "Es ist höchst an der Zeit, dass auch die Krankenkassen aktiv mitgestalten und sich nicht permanent hinter Satzungen verstecken, die aus einer Zeit stammen, als es noch gar keine Notarzthubschrauber gab", fordert Kraxner abschließend.

Kassen zahlen viele Einsätze nicht

So entscheidet beispielsweise ein Sachbearbeiter der Sozialversicherung im Nachhinein, ob der Einsatz des Hubschraubers finanziell abgegolten wird, doch selbst dann erhält der Helikopterbetreiber lediglich eine Pauschale, die häufig nicht die tatsächlich angefallenen Kosten deckt. Transportiert der Notarzthubschrauber keinen Patienten, weil dies nicht erforderlich oder der Erkrankte verstorben ist, verweigert die Kasse die Bezahlung ebenfalls.

(red / ÖAMTC / Titelbild: Christophorus 9 Notarzthubschrauber - Foto: Markus Dobrozemsky)