Österreich

AUA für Infectious Diseases bestens gerüstet, Warnung vor Panik

Angesichts der jüngsten (Neu-) Infektionen von Patienten mit dem gefährlichen Ebola-Virus in Europa hat auch Austrian Airlines ihre Notfallpläne, die dann in Kraft treten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Passagier mit einer Infektionskrankheit an Bord eines Flugzeuges ist, aktualisiert. "Grundsätzlich gibt es solche Verfahren schon seit Jahren, das Wichtigste ist eine strukturierte Herangehensweise, Panik ist in jedem Fall fehl am Platz", erläutert Peter Hödl, Leiter der AUA-internen "Emergency Response Organisation" im Gespräch mit Austrian Wings.

"Wir arbeiten sehr eng mit den österreichischen Behörden zusammen und orientieren uns an renommierten Einrichtungen wie dem Robert Koch Institut in Deutschland oder dem CDC und dem ECDC und haben unsere Pläne gemäß deren Empfehlungen erstellt sowie unser gesamtes Personal - vom Check-In Agent bis zum Flugkapitän - zielgruppenorientiert informiert."

So werden beispielsweise auf allen Flugzeugen der österreichischen Airline spezielle Infektionsschutzkits mit Handschuhen und Schutzmasken mitgeführt, weiters Einwegfieberthermometer, Schutzbrillen und Händedesinfektionsmittel.

"Auch für jeden Passagier an Bord steht bei Bedarf eine eigene Mundschutzmaske zur Verfügung", ergänzt Hödl.

Tritt tatsächlich ein Verdachtsfall auf, wissen sämtliche Crewmitglieder ganz genau, was zu tun ist. "Als erstes nimmt die Besatzung eine Fiebermessung vor und befragt den Passagier dahingehend, wo er die letzten 21 Tage verbracht hat. Dann werden weitere Schritte gesetzt."

Für den Fall, dass sich daraus ein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit Ebola ergibt, würden umgehend die Einsatzkräfte am Boden verständigt, die das weitere Vorgehen koordinieren.

Ganz generell warnt Hödl aber vor einer Panik: "Ebola ist nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand der Erkenntnisse erst ab dem Zeitpunkt übertragbar, ab dem Symptome bestehen. Und sobald diese ausbrechen, verschlechtert sich der Zustand des Patienten meist innerhalb von Stunden derart, dass er gar nicht mehr in der Lage wäre eine Flugreise anzutreten."

Für eine Übertragung ist außerdem der direkte Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut oder Erbrochenem des Infizierten erforderlich, eine aerosole Übertragung, also durch die Luft, ist nicht nachgewiesen.

Insofern sei es grundsätzlich äußerst unwahrscheinlich, dass ein infektiöser Fluggast auf einem Kurz- oder Mittelstreckenflug anzutreffen sei. Wenn überhaupt, wäre dies höchstens auf Langstreckenflügen möglich, dann würden allerdings sofort die oben beschriebenen Notfallmaßnahmen greifen.

(red / Titelbild: Passagiere an Bord eines AUA-Flugzeuges; die Gefahr sich hier mit Ebola zu infizieren ist statistisch gesehen äußerst gering, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)