Österreich

NIKI-Verkauf an Lufthansa: Entscheidung steht bevor

A321 von NIKI, Symbolbild - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew

Sollte Lufthansa NIKI nicht übernehmen (dürfen) wäre die Pleite der Airline unabwendbar. In Kürze soll es eine Entscheidung geben.

Der Generalbevollmächtigte der Air Berlin, Frank Kebekus, unterrichtete den Gläubigerausschuss der insolventen Air Berlin Luftverkehrs KG am Dienstag über den aktuellen Stand des NIKI-Verkaufs an die Lufthansa Group. Kebekus betonte, dass die Prüfung des NIKI-Verkaufs durch die Europäische Kommission nun in die entscheidende Phase getreten ist.

Kebekus sagte nach der Sitzung: „Wie von der Europäischen Kommission gefordert, haben wir nach dem Verkauf der NIKI an die Lufthansa Group noch einmal Kontakt zu weiteren möglichen Bietern aufgenommen. Das Ergebnis ist eindeutig: Die britische IAG hat uns schriftlich mitgeteilt, dass sie kein Kaufinteresse mehr an der NIKI hat. Auch die erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook haben bisher nicht ansatzweise zur Unterbreitung eines tragfähigen Alternativangebots geführt.“

Der Gläubigerausschuss, das höchste Entscheidungsgremium im Insolvenzverfahren, kam nach dem Bericht des Generalbevollmächtigten zu dem Schluss: „Der Fall ist eindeutig: Einziger valider Kaufinteressent für die NIKI ist und bleibt die Lufthansa Group. Wenn wir bis 21. Dezember von der Europäischen Kommission grünes Licht bekommen, können wir den Verkauf erfolgreich abschließen. Wenn dieser Zeitplan jedoch ins Rutschen kommt, muss NIKI umgehend Insolvenz anmelden. Dies würde bedeuten, dass kurz vor Weihnachten 1.000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren. Mit einem Zusammenbruch der NIKI verschwände von heute auf morgen weitere Kapazität aus dem Markt. Es würde weniger Wettbewerb geben statt mehr. Angesichts dieser Sachlage hoffen wir nun auf eine zügige und klare Entscheidung der Europäische Kommission.“

Die insolvente Air Berlin Luftverkehrs KG hatte ihre Tochtergesellschaften NIKI und Luftverkehrsgesellschaft Walter (LGW) im Ergebnis eines strukturierten und transparenten Bieterverfahrens am 12. Oktober 2017 an den einzigen Bieter mit einem tragfähigen Angebot, die Lufthansa Group, verkauft. Seit diesem Zeitpunkt kann NIKI nur durch finanzielle Unterstützung der Lufthansa Group in zweistelliger Millionenhöhe überleben. Der geplante Verkauf beinhaltet auch eine Lösung für die 14 von der Air Berlin bei der TUI geleasten Flugzeuge.

(red / AB)