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Feueralarm bei Lufthansa A380 über dem Atlantik

Piloten im Cockpit eines Lufthansa A380, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Maschine befand sich auf dem Weg von München nach Miami.

Als Flug LH 460 sollte der Airbus A380 der AUA-Konzernmutter Lufthansa heute von München nach Miami fliegen. Doch über dem Atlantik löste ein Feueralarm für den Unterflurfrachtraum auf. Die Besatzung kehrte daraufhin um und steuerte Paris Charles de Gaulle an. Doch anstatt wie geplant in Paris zu landen setzte der A380 den Flug schließlich bis nach München fort. Dieser Umstand löste in Pilotenkreisen bei einigen Luftfahrzeugführern Verwunderung aus, denn grundsätzlich gilt bei (vermutetem) Feuer und Rauch, dass die Landung unverzüglich auf dem nächsten geeigneten Flughafen zu erfolgen hat.

Lufthansa bestätigte den Vorfall via Twitter: "LH460 ist wegen Alarms im Frachtraum nach München umgekehrt. Ein defekter Heizlüfter entwickelte Rauch & löste diese Warnung aus. Die Cockpitcrew aktivierte das eingebaute Löschsystem, danach war der Alarm ausgegangen. Die A380 ist sicher gelandet & wird untersucht."

"High level emergency”
Feuer und Rauch zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt. Eine sofortige Landung ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann.

Im Jahr 1987 verunglückte eine Boeing 747-244B Combi von South African Airways, nachdem an Bord aus bis heute ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen war, alle 159 Insassen starben. Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair vor Halifax in den Atlantik, nachdem ein Feuer zu einem Totalausfall aller Instrumente führte und ins Cockpit eingedrungen war – alle 229 Menschen an Bord fanden den Tod, dieser Absturz ist bis heute das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt.

(red)