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Kritik an Missständen in türkischer Luftfahrt: Pegasus feuert Kapitän

Foto: Austrian Wings Media Crew

Um die Sicherheitsbilanz der türkischen Luftfahrt im Allgemeinen und jene von Pegasus Airlines im Speziellen steht es nicht zum Besten. Doch wer Kritik daran übt, kann seinen Job ganz schnell los sein, wie ein aktueller Fall aus der Türkei zeigt.

Schon seit Jahren steht die türkische Luftfahrt wegen schlechter Sicherheitsstandards in der Kritik von Fachleuten - Austrian Wings berichtete bereits 2017 ausführlich in einer Punktlandung über dieses brisante Thema. Nach dem jüngsten Crash einer Pegasus-Maschine in Istanbul kritisierte jetzt ein erfahrener Ausbildungskapitän der Airline Sicherheitsprobleme in der Türkei - und wurde von seinem Arbeitgeber prompt gefeuert.

Kapitän Bahadır Altan forderte in einem Interview mit dem Sender Euronews, dass die Öffentlichkeit Druck auf die Politik ausüben solle, um die Sicherheit zu erhöhen.

Pegasus war laut Euronews zu keiner Stellungnahme bereit.

Großer Druck auf Crews
Der Druck auf Besatzungen bei türkischen Carriern ist laut Insidern enorm. Austrian Wings sind Fälle bekannt, wo Piloten nach Durchstartmanövern zum "Rapport" mussten oder in denen Verträge nicht verlängert wurden, weil Kapitäne aus Sicherheitsgründen auf Ausweichflughäfen gelandet waren.

"Es gibt viele sehr gute Piloten in der Türkei. Aber sie haben in dem bestehenden System kaum eine Chance, weil ihre Existenz sehr rasch vernichtet werden kann. Die einzige türkische Fluglinie, wo ich persönlich derzeit einsteigen würde, ist SunExpress, denn dort achtet die Lufthansa darauf, dass das Sicherheitsniveau passt", so ein türkischer Flugkapitän gegenüber Austrian Wings.

(red)