Österreich

Team Strache-Kandidatin verliert Job als AUA-Flugbegleiterin

Christina Kohl (24), Ex-AUA-Flugbegleiterin (Foto: Screenshot Pressekonferenz Team HC Strache)

Christina Kohl, AUA-Flugbegleiterin und auf Platz 17 der Team Strache Liste, muss ihren Abflug bei Austrian Airlines machen. Die Fluggesellschaft wirft ihr "unentschuldbares Verhalten" im Zusammenhang mit ihren politischen öffentlichen Äußerungen vor.

Kohl (24) wurde fristlos entlassen, nachdem ein Video aufgetaucht war, welches sie bei einer Demonstration in Wien zeigt. Darauf ist unter anderem zu hören, wie sie in den Sprechchor der "Kurz-muss-weg!"-rufenden Teilnehmer zusätzlich einstimmt, "Antifa muss weg! Soros muss weg! Rothschild muss weg! Rockefeller muss weg! Illuminati müssen weg! Freimaurer müssen weg!" Die Demonstration richtete sich gegen die von der Regierung eingesetzten Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von Covid-19.

Andere Aufnahmen zeigen die Strache-Sympathisantin auf einer Veranstaltung in der Wiener City, wo Kohl via Lautsprecher behauptet, dass von einer ihrer Bekannten "die Oma gestorben" sei. Deren Angehörigen seien daraufhin "fünftausend Euro geboten worden, damit die tote Person als 'Corona-Tote' eingetragen wird". Ähnlichlautende Aussagen über eine angebliche "5.000-Euro-Prämie" waren zuvor von einem Deutschen auf einer "Anti-Corona-Demo" in der Bundesrepublik Deutschland getätigt worden, die jedoch prompt widerlegt wurden.

Ebenso in der "Corona-Zeit" irritierte Kohl mit ihrem Auftritt in einem über fünfzehnminütigen Video, in dem sie sich über im Hintergrund zu hörende "Jugo-Musik" beschwert und zudem "dem Bundeskanzler" ausrichten lässt, dass ihr die Covid-Schutzmaßnahmen "reichen". Dies untermauert sie durch den Aufenthalt, gemeinsam mit Freunden, in einem Tankstellen-Shop, ohne dabei einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Kohl bei der Präsentation durch HC Strache - Foto: Screenshot "Zeit im Bild" (13 Uhr) vom 11. August 2020, ORF

Die AUA als Arbeitgeber sieht im Verhalten Kohls unter anderem den Tatbestand antisemitischer Äußerungen verwirklicht. Hier müsse "eine klare Grenze" gezogen werden, so die Fluggesellschaft. Das an den Tag gelegte Verhalten sei "mit unseren Firmenwerten in keinster Weise zu vereinbaren." Auch aus dem Kollegenkreis der (Ex-)Flugbegleiterin war harsche Kritik am Verhalten der 24jährigen laut geworden.

Das Team HC Strache ist über die Vorgehensweise der Airline entrüstet, ortet "unhaltbare Vorwürfe" und "Gesinnungsterror" gegenüber seiner Polit-Aktivistin.

(red Aig)