Österreich

Vor 15 Jahren absolvierte der erste österreichische Eurofighter seinen Jungfernflug

Der erste Bundesheer-Eurofighter im Flug - Foto: Bundesheer

Seither war die Maschine mehr als 1.000 Stunden in der Luft. Ursprünglich wären 30 Maschinen geplant gewesen (immer noch weniger als die Hälfte jener Stückzahl, die es laut Rechnungshof für eine Luftraumverteidigung bräuchte), am Ende wurden es nur 15.

Am 21. März 2007 absolvierte der erste österreichische Eurofighter seinen Jungfernflug. Der "Austrian Single 001 AS001" startet und landet sicher am Gelände des EADS-Werks in Manching. Seitdem ist 7L-WA 1.377 Stunden geflogen, wie Bundesheer-Sprecher Oberst Michael Bauer heute bekannt gab.

Ursprünglich hätte Österreich 30 Abfangjäger, darunter sechs Doppelsitzer, als Draken-Nachfolger beschaffen wollen. So stand es im so genannten "Request of Information" des Verteidigungsministeriums an die Industrie.

Den Zuschlag erhielt schließlich die Firma Eurofighter für 24 Einsitzer, allerdings wurde der Vertrag in dieser Form nie unterzeichnet.

Reduktion durch Regierung
Nach dem Hochwasser von 2002 fehlte es der Regierung Schüssel I (ÖVP und FPÖ) jedoch an Rückgrat und Charakterstärke, der Bevölkerung zu vermitteln, weshalb es 24 Maschinen gebraucht hätte, und sogar die noch zu wenig gewesen wären. Aus Kostengründen wurde die Stückzahl von 24 auf 18 Maschinen reduziert. "Hintergrund war, dass das Gesamtinvestitionsvolumen unbedingt unter die Grenze von zwei Milliarden Euro kommen musste", erläutert der Militärexperte Martin Rosenkranz im Gespräch mit Austrian Wings. Diesen Einsparungsmaßnahmen fielen auch die Mittelstreckenraketen vom Typ AMRAAM zum Opfer. Dabei hat selbst der Rechnungshof bestätigt, dass Österreich für eine Luftraumverteidigung sogar mindestens 75 Abfangjäger benötigen würde.

Verantwortungslose SPÖ als Totengräber der Eurofighter
Nachdem 2007 die SPÖ wieder in die Regierung gekommen war, erteilte der damalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der fünf Jahre zuvor überhaupt keine Abfangjäger beschaffen wollte, sondern den geplanten Kauf als "hinausgeschmissenes Geld" bezeichnet hatte, SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos, einem Wehrdienstverweigerer, den Auftrag, die Jets komplett abzubestellen. Letzten Endes wäre eine Abbestellung jedoch enorm teuer geworden und Österreich wäre zusätzlich auch noch ohne Draken-Nachfolger dagestanden.

Der erste österreichische Eurofighter, hier bei einem Touch and Go Manöver auf dem Flughafen Schwechat - Foto: Austrian Wings Media Crew

Stattdessen handelte der burgenländische SPÖ-Politiker Darabos in Eigenregie einen ebenso schlechten wie umstrittenen Vergleich aus (für den sich später sogar die Staatsanwaltschaft interessieren sollte) an dessen Ende das Ergebnis stand: weniger Eurofighter in schlechterer Qualität. Statt 18 Tranche 2 Maschinen erhielt Österreich nur 15 Jets der Tranche 1, teilweise sogar gebrauchte, die technisch massiv abgespeckt waren.

Regierung will Darabos-Fehler korrigieren
Angesichts der sicherheitspolitischen Lage in Europa will die schwarz-grüne Bundesregierung den verantwortungslosen Darabos-Vergleich korrigieren und prüft nun eine technische Aufrüstung der österreichischen Eurofighter-Flotte - wir berichteten.

(red)