Österreich

Flughafen Graz: Aufwärtstrend nach Höhepunkt der Pandemie

Bis 02. Oktober 2022 konnten am Flughafen Graz bereits 450.000 Passagiere abgefertigt werden, das seien mehr als 2020 und 2021 zusammen betonte Geschäftsführer Wolfgang Grimus, der für das Gesamtjahr etwa 550.000 Passagiere erwartet.

 Im ersten Quartal 2022 war die Nachfrage nach Flügen noch eher bescheiden, aber so ab Ostern wurde die Nachfrage, vor allem nach touristischen Flügen, stärker. Die Sommersaison 2022 lief ausgezeichnet, allen voran die griechischen Feriendestinationen, aber auch die  Saisonziele Ankara in der Türkei und Palma/Mallorca entwickelten sich außerordentlich gut, so Grimus. Auf der Linie mit den Anschlüssen an fünf große Hubs, wie Amsterdam, Frankfurt, München, Wien und Zürich, ist man aber besonders stolz.  Stuttgart und Düsseldorf, fast ein Muss für die Industrie rund um Graz, stehen auch wieder am Flugplan. Aufgrund der Pandemie verzeichnete der Businesssektor (Allgemeine Luftfahrt) einen beachtlichen Aufschwung, da im Industrieland Steiermark viele Firmen unbedingt Flüge zu Kunden und Geschäftspartnern benötigten. Die Luftfracht verzeichnete bezeichnenderweise gerade wegen der Pandemie einen Aufschwung, da auf mehreren Flügen mit B747 und B777 Gesundheitsprodukte, wie Masken usw. eingeflogen wurden.

Winter 2022/2023
Der Ausblick auf den Winterflugplan lässt ebenfalls Zuversicht aufkommen. Die Anbindung an die fünf Hubs ist der Garant für mehr Passagiere, sagte Grimus. Elf Flüge täglich zu den fünf Hubs wobei nach Frankfurt und München drei bis vier Mal täglich geflogen wird.  Nach Amsterdam werden bis zu zehn Flüge wöchentlich angeboten. Im Charterverkehr ist Hurghada das Warmwasserziel im Winter. Etwas Unsicherheit in der Urlaubsplanung ist schon gegeben, da Urlaube aufgrund der Umstände, wie Inflation und Energiepreise,  um mindestens 15 Prozent teurer werden. Aber, Urlaube werden stattfinden so Grimus, die gönnt man sich, Einsparungen werden woanders vorgenommen.

Finanzen-Energie
Wie in vielen anderen Branchen auch, so wird es am Flughafen Graz selbstverständlich auch zu Energiesparmaßnahmen kommen, betone Finanzchef Jürgen Löschnig. GRZ soll grüner werden und bis 2030 CO2 neutral produzieren. Dazu werden neben dem „Sparen“ bei Beleuchtung, Heizung usw. auch auf großen freien Flächen und auf Gebäuden, wie Parkhäuser, Photovoltaik Anlagen montiert. Ferner wird es auch eine Prüfung auf „Geothermie“ geben. Die Verbindung mit den Öffis soll ausgebaut und besser werden, so Löschnig. Leider erhält die Koralmbahn keine unterirdische Haltestelle am Flughafen, aber dafür soll oberirdisch eine Frequenzverdichtung zum Flughafen in Ausarbeitung sein. Immer wieder im politischen Gespräch ist eine Zusammenarbeit mit den benachbarten Flughafen Maribor, aber es fehlt an interessanten Initiativen. Mit Inbetriebnahme der Koralmbahn Ende 2025 rückt auch Ostkärnten (Lavanttal) noch mehr in den Fokus unseres Flughafens, so Löschnig, was die schwierige Situation in KLU nicht vereinfachen dürfte. Seit der Pandemie bilanziert GRZ negativ und auch für 2022 ist noch kein positives EBIT zu erwarten. Doch es soll ein deutlich kleineres Minus als in den beiden Jahren zuvor geben.

Text & Fotos: Franz Zussner, Austrian Wings