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Gedenktafel für tschechoslowakischen RAF-Flieger Karel Janšta in Prag enthüllt

Foto: CTK

Vor 110 Jahren wurde der spätere Pilot Karel Janšta noch als Bürger der k.u.k. Monarchie in Südmähren geboren. Jetzt erinnert in der tschechischen Hauptstadt Prag eine Gedenktafel an ihn.

Karel Janšta wurde am 9. Dezember 1912 in der Nähe der südmährischen Stadt Brünn/Brno geboren. Damals gehörten Böhmen, Mähren und Teile Schlesiens noch zur österreichischen k.u.k. Monarchie. Vier Jahre später, 1918, zerfiel die Donaumonarchie und aus Böhmen, Mähren, Teilen Schlesiens und der zuvor zu Ungarn gehörenden Slowakei entstand ein neuer Staat: Die Erste Tschechoslowakische Republik. Die größte Bevölkerungsgruppe stellten darin die Tschechen, gefolgt von den altösterreichischen (Sudeten-)Deutschen, den Slowaken und Ungarn.

Als junger Mann diente der Tscheche Karel Janšta in der Armee seines Heimatlandes und war 1936 als Funker am Flughafen Prag stationiert. Nachdem die Nazis 1939 die gesamte Tschechoslowakei okkupiert hatten, emigrierte Janšta 1940 nach Großbritannien und schloss sich dort der 311th Bombardment Squadron RAF an - einer von vier RAF-Luftverbänden der tschechoslowakischen Exilarmee. 1943 wurde der Flieger auch Mitglied der in London ansässigen tschechoslowakischen Exilregierung.

Nach Kriegsende kehrte Karel Janšta in sein befreites Heimatland, die Tschechoslowakei, zurück, litt jedoch unter dem kommunistischen Regime, das ihn verfolgte, und trat aus den Streitkräften aus. Ab 1952 war er als einfacher Straßenarbeit tätig.1986 starb er in einem Haus in der Žitné ulici č. 32 Prag. Dort wurde jetzt im Beisein von Janštas Tochter Jana Zachová und der tschechischen Verteidigungsministerin Jana Černochová eine Gedenktafel für Janšta angebracht und feierlich enthüllt.

1991, fünf Jahre nach seinem Tod, wurde Karel Janšta vom tschechischen Staat offiziell rehabilitiert und posthum zum Oberst der Luftstreitkräfte ernannt.

(red)