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A320neo nach Triebwerksbrand evakuiert

Symbolbild Master Warning im Cockpit eines Airbus - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Zu einem ernsten Zwischenfall kam es gestern, Sonntag, 10. September, kurz vor der Landung eines A320neo auf dem Flughafen von Singapur. Die Piloten hatten multiple Feuerwarnungen erhalten. Der Jet musste unmittelbar nach der Landung evakuiert werden.

Ein Airbus A320neo der Air China befand sich aus Chengdu (VR China) kommend im Sinkflug auf Singapur, als die Besatzung über Funk eine Luftnotlage erklärte und angab, dass sie eine Feuerwarnung für den vorderen Frachtraum und eine der Toiletten angezeigt bekomme. Fast zeitgleich begann sich die Kabine der Maschine mit der Kennung B-305J mit Rauch zu füllen.

Unmittelbar nach dem Aufsetzen auf der Piste 20L des Flughafens von Singapur bremsten die Luftfahrzeugführer den Jet stark ab und gaben den Evakuierungsbefehl. Die 146 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder verließen den A320neo über die Notrutschen, wobei 9 Menschen leicht verletzt wurden.

Die herbeigeeilte Flughafenfeuerwehr entdeckte, dass tatsächlich Triebwerk Nummer 1 (das linke Triebwerk) Feuer gefangen hatte und löschten den Brand rasch.

Eine Unfalluntersuchungskommission hat ihre Tätigkeit aufgenommen.

"High level emergency”
Feuer und Rauch sowie der Verdacht darauf zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt. Eine sofortige Landung ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des (vermuteten) Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann.

Im Jahr 1987 verunglückte eine Boeing 747-244B Combi von South African Airways, nachdem an Bord aus bis heute ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen war, alle 159 Insassen starben - siehe auch das Buch "Tödliche Flammen im Frachtraum - der mysteriöse Absturz der "Helderberg". Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair vor Halifax in den Atlantik, nachdem ein Feuer zu einem Totalausfall aller Instrumente führte und ins Cockpit eingedrungen war – alle 229 Menschen an Bord fanden den Tod, dieser Absturz ist bis heute das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt.

(red)