Österreich

Lufthansa strukturiert um, mehr Macht für Zentrale in Frankfurt

Schon jetzt trifft die Lufthansa die meisten wichtigen Entscheidungen für ihre Tochter AUA, Symbolbild - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Durch die neue Management-Struktur sollen die Tochtergesellschaften wie AUA oder SWISS künftig weniger Entscheidungsgewalt haben. Tatsächlich dürfte sich wenig ändern. Denn schon seit Jahren werden die richtungsweisenden Entscheidungen von der Konzernmutter in Frankfurt getroffen.

Laut einem Bericht des "Handelsblatt" solle Lufthansa nach der Umstrukturierung die Steuerung des Angebots, des Netzes, des Vertriebs und der Vielfliegerprogramme für die Töchter AUA, Brussels und SWISS in Frankfurt aus übernehmen. Lufthansa habe dies bestätigt.

Tatsächlich dürfte sich kaum etwas ändern. Schon jetzt werden de facto sämtliche wichtigen Entscheidungen für die Töchter in Frankfurt und nicht an den lokalen Standorten, Wien, Brüssel oder Zürich getroffen.

Seitens der AUA heißt es dazu: "Die Lufthansa Group arbeitet seit 2016 in einer sogenannten „Matrix“ Struktur, in der die Prozesse konzernweit abgestimmt und geordnet sind. Innerhalb von Konzernen, die aus eigenständig agierenden Unternehmen bestehen, ist dies absolut übliche Praxis. Über die letzten zehn Jahre wurden diese Strukturen – so wie auch jetzt wieder – in mehreren Schritten weiterentwickelt. Fokus dieser Arbeitsweise ist ein hohes Maß an Kollaboration mit dem Ziel, die Stärken jeder einzelnen Gesellschaft so zu nutzen, dass schließlich ein übergreifendes Optimum für den Konzern erreicht wird. Umgekehrt: Wenn der Konzern effizienter wird, kommt dies auch den Airlines in der Gruppe zugute – und letztlich dem Kunden. Daher ist auch ein Vorstandsmitglied jeder Airline – so auch Austrian Airlines – in allen Gremien vertreten, in denen übergreifende Airline-Entscheidungen getroffen werden und das wird auch künftig so sein. Es geht also nicht um den Verlust von Einfluss, sondern um bessere Koordination, immer unter Beteiligung des Austrian Airlines Vorstands. Dass sich dies auf Austrian Airlines positiv auswirken kann, haben wir bereits bei Themen wie Nachbarschaftsverkehr gesehen. Auch dass man sich bei Verkauf und Netzwerk abstimmt, ist nichts Neues. Einerseits kann man dadurch Synergien nutzen und Doppelgleisigkeiten vermeiden und hat zudem den Vorteil eines breiteren Angebots eines internationalen Airline Netzwerks – sowohl für unsere Endkunden als auch für unsere Vertriebspartner. Wir stehen der Weiterentwicklung der Konzernstruktur daher positiv gegenüber und erwarten uns dadurch schnellere und effizientere Entscheidungen, auch im Sinne der Standortstrategie von Austrian Airlines."

(red / OS)