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Nach Laudas Abgang: Air Berlin will Marke NIKI beibehalten

Niki Lauda hat sich aus der Airline-Branche zurückgezogen - als Markenname soll er für Air Berlin jedoch weiterhin erhalten bleiben, wie das Unternehmen gegenüber Austrian Wings heute Vormittag betont.

Gut ein Jahr nach dem Verkauf von NIKI an Air Berlin macht Lauda (63) die Fliege und kehrt auf den "Boden der Tatsachen" zurück - er will sich fortan ganz der Formel 1 widmen und schied deshalb aus dem Air Berlin Aufsichtsrat aus.

Vor zehn Jahren hatte Lauda aus Erträgen verschiedener Werbeverträge 78 % der heimischen Aero Lloyd übernommen, um die Low Cost Airline NIKI aufzubauen, die per 28. November 2003 mit zwei ehemaligen Aero Lloyd-Maschinen ihren Betrieb aufnahm. Im Jahr darauf stieg Air Berlin bei NIKI ein und musste Lauda schon bald mit diversen Darlehen unter die Flügel greifen. 2011 übernahm Air Berlin schließlich NIKI vollständig.

Laudas nunmehriger Nachfolger, Austin Reid (67), blickt auf langjährige und umfassende Branchenerfahrung zurück; unter anderem war er maßgeblich am Aufbau von BMI beteiligt und führte das Unternehmen auch bis 2005. Zudem kann Reid wichtige Berufserfahrung in leitenden wirtschaftlichen Positionen, etwa bei KPMG und Hertz, vorweisen - ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber Lauda.

Niki Lauda - Foto: ZVG
Macht nach Niki Lauda selbst bald auch sein Name als Luftfahrtmarke die Fliege? - Air Berlin sagt aktuell "nein".

Zu dem Magazin "Air Transport World" sagte Lauda im Oktober 2012, er selbst rechne damit, dass die Marke "NIKI" in den kommenden ein bis zwei Jahren aus dem Air Berlin-Konzern verschwunden sein wird. Dem widerspricht die Airline jedoch auch nach Laudas Abgang immer noch - man werde NIKI als österreichische Marke beibehalten, und es gebe auch derzeit "keinerlei Pläne, dieses zu ändern", so Air Berlin Pressesprecher Mathias Radowski gegenüber Austrian Wings.

Schon seit Oktober fliegt bei Air Berlin nur noch "Nikis Geist" in Form des neuen Flugzeug-Designs mit: "The Spirit Of NIKI" ist auf den Maschinen zu lesen, die ansonsten der Air Berlin-Livery angepasst wurden. Das ehemalige Design in Silber mit Insektenbemalung wurde damit passé. Wie der Konzern den Stellenwert der "Österreich-Marke" in Zukunft beurteilen wird, bleibt offen - auch Austrian Airlines hatte seit 2004 "Lauda Air" als reine Vertriebsmarke ohne eigenen Flugbetrieb weitergenutzt. Austrian hat "Lauda Air" 2001 zu 99 % übernommen; Niki Lauda, der diese Gesellschaft 1979 gründete, verließ das Unternehmen im Jahr 2000. Nur dank der vollständigen Übernahme (2002) durch die AUA konnte die finanziell schwer angeschlagene "Lauda Air" vor dem Konkurs bewahrt werden. Im Mai 2012 gab Austrian schließlich bekannt, die Marke "Lauda Air" endgültig aufzugeben. Brancheninsider vermuten, dass NIKI - trotz aktuellem Dementi von Air Berlin - mittelfristig von der Bildfläche vollständig verschwinden könnte. Ob der neue CEO Wolfgang Prock-Schauer derartige Pläne auf seiner Agenda hat, bleibt abzuwarten.

(red Aig / Titelfoto: NIKI Luftfahrt GmbH)