Österreich

Minoan Air Wien - Lugano: Ein persönlicher Erfahrungsbericht

Erstmals landete die kleine, in Österreich bis dahin weitgehend unbekannte, griechische Fluggesellschaft Minoan Air am 29. März dieses Jahrs auf dem Flughafen Wien Schwechat. Die Airline möchte sich auf der Strecke Wien - Lugano etablieren, doch die Auslastung der bisherigen Flüge gibt wenig Grund zur Freude. Ein Austrian Wings Leser machte die Probe aufs Exempel und buchte ein Ticket. Lesen Sie nun seinen Bericht.

Die Minoan Air Bordkarte wurde vom Scanner an der Bordkartenkontrolle erst gar nicht erkannt - Foto: Stefan D.
Die Minoan Air Bordkarte wurde vom Scanner an der Bordkartenkontrolle erst gar nicht erkannt - Foto: Stefan D.

Schon der Check-In war nicht unbedingt einfach zu finden, da es keinen eigenen Schalter für Minoan Air gab. Ich checkte schließlich bei Transavia ein, wo mir die Dame mitteilte, dass für meinen Flug 6 Passagiere, darunter 1 Baby gebucht seien.

Minoan Air Flug nach Lugano auf der Anzeigetafel - Foto: Stefan D.

Beim Versuch, die Bordkartenkontrolle zu passieren, verweigerte der Scanner das Ticket. Das Personal erklärte, die Erkennungssoftware sei erst gar nicht installiert worden, weil man ohnedies davon ausgehe, dass Minoan Air sich nicht lange halten werde.

Die leere Kabine der Fokker 50 der Minoan Air auf dem Flug nach Lugano
Die gähnend leere Kabine der Fokker 50 der Minoan Air auf dem Flug nach Lugano

Boarding und Abfertigung durch die Firma Celebi verliefen unspektakulär, im Flugzeug mussten wir uns (vermutlich wegen Weight & Trim) dann alle nach hinten setzen. Es gab keine Durchsage der Cockpitbesatzung, die Flugbegleiter sprachen kein Deutsch, kaum Englisch, ebensowenig italienisch, dafür aber fließend Griechisch.

Die Galley
Die Galley

Das Bordservice war in Ordnung, das Catering für die kurze Flugzeit wirklich reichlich. Ein großes Lob muss man auch der Kabinenbesatzung für ihre ausgesprochene Freundlichkeit aussprechen, allerdings kann diese nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Auslastung dieses Fluges bei mageren 8 Prozent lag, ein Faktor, der sich wirtschaftlich nicht rechnen kann.

Die griechische Beschriftung an Bord der Fokker 50 von Minoan Air lässt Urlaubsgefühle aufkommen - Foto: Stefan D.
Die griechische Beschriftung an Bord der Fokker 50 von Minoan Air lässt Urlaubsgefühle aufkommen - Foto: Stefan D.

Auf dem Erstflug seien laut der Erzählungen eines Mitreisenden zwar 22 Passagiere an Bord gewesen, darunter jedoch viele Angestellte der Fluggesellschaft selbst und kaum zahlende Kunden.

Im Reiseflug
Im Reiseflug

Nach meiner persönlichen Einschätzung wird Minoan Air diese Strecke mangels Wirtschaftlichkeit in wenigen Wochen wieder aufgeben (müssen).

Nach der Ankunft in Lugano
Nach der Ankunft in Lugano

Text & Fotos: Stefan Dindorfer