Österreich

AUA peilt für 2013 operativen Gewinn an

AUA-Chef Albrecht: "Nach dem Umbau geht es jetzt an den Ausbau."

Austrian Airlines konnte das Ergebnis in den ersten neun Monaten vor Einmaleffekten deutlich um 10,3 Mio. Euro auf +19,4 Mio. Euro verbessern. Diese Steigerung konnte vor allem über die Kostenseite, darunter fallen auch Einsparungen aus der Zusammenlegung der Flugbetriebe von Tyrolean und Austrian, erzielt werden. Insgesamt konnten im ersten Jahr des Restrukturierungsprogramms nachhaltig 220 Millionen Euro an Brutto-Ergebnisverbesserungen gehoben werden.

Austrian Airlines CEO Jaan Albrecht: „Austrian Airlines befindet sich auf gutem Kurs. Auf die Umbauphase folgt der geplante Aufbau des Intercont-Geschäfts.“

Synergien aus der Zusammenlegung der Technik- und der Flugbetriebsadministration sowie der Ausbau der Langstrecke sollen im Jahr 2 und 3 der Restrukturierung weitere 40 Millionen Brutto-Ergebnisverbesserung bringen. Zur Aufbauphase gehört auch, dass durch den Betrieb eines zusätzlichen Langstreckenflugzeugs ab Sommer 2014 rund 230 neue Flugbegleiter eingestellt werden. Die Rekrutierung der Mitarbeiter hat bereits begonnen.

Im Gegenzug wird im Bereich der Verwaltung weiter gespart: Die Zusammenlegung der Technik- und Flugbetriebsadministration von Tyrolean Airways und Austrian Airlines soll 2014 abgeschlossen werden und wie bereits im Vorjahr angekündigt, in einem Abbau von bis zu 150 Stellen münden. Durch die Zusammenlegung der Flugbetriebe und der Administration wurden vier Bereiche eingespart, darunter die in der Tyrolean und Austrian gedoppelten Bereiche Kabine, Cockpit, Flugbetriebsadministration und Verwaltung.

Zu der Zusammenlegung gehört auch, dass die heute an den zwei Standorten Innsbruck und Wien befindlichen Flugleitzentralen am Drehkreuz Wien gebündelt werden. Im Bereich der technischen Wartung werden die sogenannten „Part M“ oder Supportfunktionen, wie z.B. das Engineering, die Planung und Steuerung in Wien gebündelt. Die technische Wartung der Flotten wird weiterhin an unterschiedlichen Standorten erbracht. In Innsbruck wird die Wartung der Bombardier Dash 8 Flugzeuge betrieben, in Wien werden Airbus- und Boeing Flugzeuge gewartet und Bratislava ist der Standort für die Überholung der Fokker Flotte.

Jaan Albrecht dazu: „Wir haben leider keine Wahl. Wir müssen unsere Organisation effizienter machen und Doppelgleisigkeiten in der gesamten Gruppe bereinigen - vor allem jene organisatorischen Dopplungen, die seit Jahren bestehen.“

Das Ergebnis zum 30.9.2013 im Detail:

Die operativen Aufwendungen konnten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres von 1.722 auf 1.648 Mio. Euro um 74 Mio. Euro oder 4,3 Prozent gesenkt werden.

Die operativen Gesamterlöse sind in den ersten neun Monaten 2013 um 3,7 Prozent auf 1.667 Mio. Euro gesunken (2012: 1.731 Mio. Euro). Das operative Ergebnis hat zum 30.September 2013 19,4 Mio. Euro betragen. Im Vorjahr hatte der Betriebsübergang des Flugbetriebs auf die Tyrolean Airways das Ergebnis mit 67,5 Mio. Euro deutlich erhöht. Die nachträgliche Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IAS 19R verstärkten diesen Einmaleffekt um weitere 134,4 Mio. Euro (Details siehe Zahlentabelle).

Weniger Flugzeuge im Einsatz, dafür besser ausgelastet

Austrian Airlines hat in den ersten 9 Monaten 2013 8,6 Millionen Gäste befördert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer leichten Reduktion von 1,8 Prozent. Der Grund: Austrian hat ihre Mittelstreckenflotte um vier Flugzeuge reduziert. Zusätzlich wurden wegen des Umbaus der Kabinen bis zu zwei Langstreckenflugzeuge weniger eingesetzt.

Die Kapazität, ausgedrückt in angebotenen Sitzkilometern (ASK), ist um 4,5 Prozent reduziert worden. Allerdings konnte Austrian Airlines ihre Auslastung auf 78,8 Prozent verbessern (2012: 77,7 Prozent). Insgesamt absolvierte Austrian in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres 102.768 Flüge oder 376 Flüge täglich im Durchschnitt.

Der Personalstand der Austrian Airlines Group inklusive ihrer vollkonsolidierten Töchter lag zum Stichtag 30. September 2013 bei 6.222 Mitarbeitern (30. September 2012: 6.320 Mitarbeiter).

Spitzenwerte erreicht Austrian Airlines nach wie vor bei ihrer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Mit einer Abflugspünktlichkeit von 88,6 Prozent lagen die Werte von Austrian Airlines weiterhin über dem europäischen Durchschnitt. Die Regelmäßigkeit lag bei 98,9 Prozent. Damit zählt die Austrian Airlines zu den pünktlichsten und zuverlässigsten Airlines der Welt.

Ausbau des Intercont-Geschäfts geplant

Das Nordamerika-Angebot wird insgesamt kräftig ausgeweitet: Ab 1. Juli 2014 geht es mit der neuen Boeing 777 täglich nach Washington, was eine Erweiterung des Sitzplatzangebotes um rund 90 Sitzplätze pro Flug bedeutet. Die Boeing 777 bietet je nach Konfiguration für etwa 310 Passagiere Platz an Bord, während die Boeing 767 über 220 Sitzplätze verfügt. Und es wird mit Newark auch eine neue Destination angeflogen. Die neu eingeführte Strecke Wien-Chicago-Wien wird ab kommendem Sommer 2014 von 5mal pro Woche auf täglich aufgestockt.

„Die Expansion wird sich auch in den Passagierzahlen und im Ergebnis niederschlagen. Wir rechnen mit etwa 130.000 zusätzlichen Passagieren für 2014“, so Albrecht.

Ausblick: Niedriger zweistelliger Millionenbetrag für das Gesamtjahr

Für das Gesamtjahr 2013 bleibt die größte heimische Airline zuversichtlich: „Wir wollen am Ende des Jahres einen knappen zweistelligen Millionenbetrag in der Bilanz als operatives Ergebnis stehen haben, wohl gemerkt in schwarz“, schließt Albrecht. Das letzte Mal hat die Austrian Airlines 2007 schwarze Zahlen geschrieben.

(red / AUA / Titelbild: V.l.n.r.: CFO Heinz Lachinger, Tyrolean GF Klaus Froese und AUA CEO Jaan Albrecht - Foto: Austrian Wings Media Crew)