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Trotz Rauchalarm: Asiana-Crew flog fast vier Stunden weiter

Zu einem ernsten Zwischenfall kam es am 27. September auf dem Asiana-Flug OZ 201 von Los Angeles nach Seoul.

Der mit 353 Menschen besetzte A380 (HL7625) befand sich in 36.000 Fuß, als die Besatzung eine "Cargo Smoke Indiciation" erhielt. Obwohl Anchorage nur 710 nautische Meilen und Vancouver 820 nautische Meilen von der aktuellen Position des Vierstrahlers entfernt war, entschieden sich die Piloten, die fast doppelt so lange Strecke (1.460 nautische Meilen) zurück nach Los Angeles zu fliegen, wo der A380 erst 3 Stunden und 40 Minuten später aufsetzte.

„High level emergency”

Feuer und Rauch zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt. Eine sofortige Landung ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann. Insofern kritisierten auch zahlreiche Piloten das Verhalten der Asiana-Crew.

Im Jahr 1987 verunglückte eine Boeing 747-244B Combi von South African Airways, nachdem an Bord aus bis heute ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen war, alle 159 Insassen starben. Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair vor Halifax in den Atlantik, nachdem ein Feuer zu einem Totalausfall aller Instrumente führte und ins Cockpit eingedrungen war – alle 229 Menschen an Bord fanden den Tod, dieser Absturz ist bis heute das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt.

(red / Titelbild: Symbolbild Warnanzeige für Rauch im Frachtraum in einem Airbus-Cockpit - Foto: Austrian Wings Media Crew)