Österreich

Flughafen Wien: CO2-Emissionen in drei Jahren um 20% reduziert

Nachtanflug auf den Flughafen Wien, Piste 29; die geplante dritte Piste soll parallel entstehen - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

CO2-Emissionen pro Verkehrseinheit laut Angaben des Flughafens sogar niedriger als zum Beispiel in München oder Frankfurt

Vor dem Hintergrund der aktuellen öffentlichen Diskussion um CO2-Emissionen und  - so der Flughafen Wien in einer Aussendung - "falschen Feststellungen im Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) zur 3. Piste" müssen diesbezüglich wesentliche Fakten aus Sicht des Flughafen Wien richtiggestellt werden, schreibt der Flughafen am Dienstag in einer Presseerklärung.

Die europäischen Flughäfen verzeichneten eine Reduktion der CO2-Emissionen um 146.118 Tonnen im Jahr 2015 (Quelle: Europäischer Flughafenverband ACI). Im Rahmen der Initiative „Airport Carbon Accreditation“ haben sich 180 Flughäfen weltweit – darunter auch der Flughafen Wien – freiwillig dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Fälschlicherweise reiht das BVwG den Flughafen Wien in die Phase 1 – tatsächlich ist der Wiener Airport in Phase 2 und hat bereits große Fortschritte zu verzeichnen.

Flughafen Wien hat CO2-Emissionen um 20% reduziert
Der Flughafen Wien hat seine CO2-Emissionen in den Jahren 2013 bis 2015 um rund 20% und den Energieverbrauch um rund 12% reduziert. 2015 beliefen sich die CO2-Emissionen laut Umwelterklärung der Flughafen Wien AG auf 33.941 Tonnen (1,37 kg/Verkehrseinheit) nach 41.365 Tonnen (1,73 kg/Verkehrseinheit) im Jahr 2013. Im selben Zeitraum wurden der Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge am Flughafen Wien um 18% sowie der Gesamtenergiebedarf um 6% verringert. Die Flughafen Wien AG hat im Zuge des Verfahrens zur Genehmigung der 3. Piste eine weitere Reduktion des CO2-Ausstosses um 30.000 Tonnen pro Jahr angeboten.

Flughafen Wien plant bis zu € 30 Mio. in Energieeffizienz zu investieren
Bisherige Schwerpunkte: Zwei Photovoltaik-Anlagen mit über 2000 Solarmodulen auf einer Gesamtfläche von rund 3.200 m² wurden 2016 in Betrieb genommen und erzeugen mehr als 500.000 kWh Solarstrom pro Jahr. Eine weitere Anlage wird 2017 am Dach des Air Cargo Centers entstehen und mit rund 5000 m² eine der größten Photovoltaikeinrichtungen Österreichs sein. Durch Umrüstung der Beleuchtungsanlagen und Klimaeinrichtungen, Optimierung der Fernleitungssysteme sowie Investitionen im Fuhrparkbereich konnten bereits nachhaltige Verbesserungen in der Energieeffizienz erreicht werden. Bis 2020 soll der Flughafen-Fuhrpark umfassend auf elektro- und erdgasbetriebene Fahrzeuge umgestellt werden, bereits heute betreibt der Flughafen Wien eine der größten Erdgasauto-Flotten Österreichs. Durch die Umstellung von dieselbetriebenen auf künftig 30 Stück elektrobetriebene Catering-Hubwägen werden jährlich rund 275.000 Liter Diesel eingespart.

CO2-Reduktion am Flughafen Wien durch internationale Zusammenarbeit
Zur Reduktion der CO2-Emissionen hat sich der Flughafen Wien auch international freiwillig verpflichtet: Im Rahmen des internationalen CDM – Collaborative Decision Making wurde die Zusammenarbeit mit anderen Airports und Systempartnern am Standort durch eigene Echtzeit-Informationsaustauschverfahren wesentlich verbessert, was zu einer laufenden Optimierung des Betriebes und insbesondere der Rollzeiten und Wartezeiten der Flugzeuge führt. Alleine damit sollen 1.250 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Darüber hinaus ist der Flughafen Wien Mitglied im internationalen Airport Carbon Accreditation-Programm des weltweiten Flughafenverbands ACI (Airport Council International), das die Reduktion der CO2-Emissionen an Flughäfen vorantreibt. In Österreich verfügt der Flughafen Wien über das ÖGNI-Nachhaltigkeitszertifikat für Gewerbegebiete und die EMAS-Zertifizierung („Eco-Management and Audit-Scheme“) für Unternehmen. Für ihr vorbildliches Umweltmanagement wurde der Flughafen Wien AG 2016 auch der EMAS-Preis durch das Umweltministerium verliehen. Maßnahmen zur Verringerung der Flugverkehrsbelastung setzt der Flughafen Wien im Rahmen des Dialogforums, in dem 15 Bürgerinitiativen und 10 Anrainergemeinden vertreten sind, unterstreichen die Flughafenverantwortlichen.

(red / VIE)