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Deutsche BI-Vorsitzende kritisiert Feinstaubbelastung durch Helikopter

Eine deutsche Bürgerinitiative sieht US-Hubschrauber als gefährliche Feinstaubquellen. - Symbolbild, Foto: Markus Dobrozemsky

Eine im eigenen Garten durchgeführte Privat-Messung von Feinstaub habe angeblich ergeben, dass "Kampfhubschrauber" für alarmierenden Emissionsanstieg verantwortlich sein sollen. Das zumindest will die stellvertretende Vorsitzende einer Bürgerinitiative aus dem deutschen Ansbach herausgefunden haben. Das Landratsamt hält diese "Resultate" für zweifelhaft.

Die Bürgerinitiative mit dem Logo eines durchgestrichenen Blackhawk-Helikopters setzt sich "für eine Abzugsperspektive der US-Kampfhubschrauber" und "eine zivile Zukunft unserer Region" ein, wie sie auf ihrer Internetpräsenz ausführt. "Wir wollen militärischen Lärm aus unserer Region verbannen", so die Initiatoren.

Jetzt hatte die stellvertretende BI-Vorsitzende, Kerstin Mach, neun Tage lang ein Feinstaubmessgerät in ihrem Garten aufgestellt. Sie spricht von "alarmierenden Ergebnissen", die ihre Ergebnisinterpretation zeige. Je mehr Helikopter in der Luft waren, umso höher sei die Emmissionsbelastung ausgefallen, bilanziert Mach. Ihr Kollege und Sprecher Boris-André Meyer ergänzt: "Die kleinsten Partikel sind die gefährlichsten!" Auch er sehe nach den Privat-Messungen "Anlass zur Sorge", denn: "Es ist davon auszugehen, dass es durch den Flugbetrieb zu einer Gesundheitsgefährdung für die Bürger kommt", so seine Einschätzung.

Weniger besorgt ist man beim zuständigen Landratsamt Ansbach, so die "Nürnberger Nachrichten": "Jede Feinstaub-Emissionsquelle übt in unmittelbarer Nähe den größten Einfluss aus. Im Stadtgebiet von Ansbach dominieren weit überwiegend die im Stadtbereich vorhandenen Schadstoffquellen, vor allem der Straßenverkehr", wird ein Sprecher des Landesamtes im Onlineportal der nordbayerischen Nachrichtenredaktion zitiert. Man gehe davon aus, "dass durch den Flugbetrieb des US-Hubschrauber-Flugfeldes Ansbach-Katterbach Immissionen nur in sehr untergeordnetem Maß auftreten und verglichen mit den Immissionen durch Straßenverkehr, Industrie und Hausbrand vernachlässigbar sind."

Auch die Bürgerinitiative selbst musste einräumen, dass ihre Privat-Messresultate fehlerbehaftet sein könnten, und "noch mehr Daten gesammelt werden" müssten. Dennoch bleibt man dabei: "Die ersten Messergebnisse sind alarmierend."

Der Stadtrat hat zum Wohl der Anrainer bereits vor acht Jahren einstimmig ein Überflugverbot von Wohngebieten beschlossen. Der Abstand zu Wohnhäusern muss mindestens 600 Meter betragen.

Während der kommenden Wochen will die Bürgerinitiative nun ihr Gerät an verschiedenen Standorten aufstellen und dort weitermessen. In der Region gibt es auch andere, teils neu gegründete ähnliche Privat-Initiativen, etwa rund um das US-Airfield Illesheim. Eine Anti-Flieger-Interessensgruppe wirbt mit Unterstützerlisten, welche mehr als 1.500 Personen umfassen soll - darunter allerdings auch zahlreiche Kurgäste, die ihren Wohnsitz überhaupt nicht in der betreffenden Region haben.

(red Aig)