International

Lufthansa stellt Super Star Projekt (teilweise) ein

Lufthansa Super Star im Flug - ob die seit 2007 in Restauration befindliche Maschine ebenfalls abheben wird, ist nun mehr als ungewiss - Foto: Archiv Lufthansa

Vor zehn Jahren erwarb Lufthansa drei Super Star, um eine Zelle wieder flugfähig aufzubauen. Nun stoppte die Airline das Programm. Durch eine Onlinepetition soll das Lufthansa-Management zum Umdenken bewegt werden. Eines scheint zunächst aber fix: Passagierflüge, wie mit der Ju 52, wird es nicht geben.

Zehn Jahre lang arbeiteten Techniker in den USA im Auftrag der von Lufthansa eigens ins Leben gerufenen Lufthansa Super Star gGmbH an der flugfähigen Restaurierung einer Lockheed L-1649 Super Star. Piloten und Flugingenieure wurde bereits auf das neue Muster geschult, unter anderem in Australien und der Schweiz, wo es je eine flugfähige Super Constellation sowie einen Simulator gibt. Sogar ein eigenes Cockpit-Layout hatte die Lufthansa für die Maschine entworfen, da das originale Layout insbesondere an der Flugingenieursstation Fehler begünstigte.

Nun, ein Jahr vor dem geplanten Erreichen der Flugtauglichkeit und nach Erreichen des höchsten Gewinns in der gesamten Firmengeschichte, stellt Lufthansa das Projekt bei einem Fertigstellungsstand von etwa 85 Prozent offenbar ein. Mindestens 100 Millionen Euro wurden bisher in das Projekt investiert. Zuerst hatte das Portal "Connie Survivors" darüber berichtet.

Auf Anfrage unserer Redaktion wollte Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber eine komplette Einstellung des Restaurationsprojektes nicht bestätigen: "Die Einstellung des Super Star Restaurationsprojekts kann ich nicht bestätigen. Richtig ist vielmehr, dass kürzlich entschieden wurde,  das Flugzeug von Auburn im US-Bundesstaat Maine, wo bislang daran gearbeitet wurde, nach Deutschland zu überführen und die Pläne, das Flugzeug einmal im kommerziellen Flugbetrieb - also mit zahlenden Fluggästen - zu betreiben, nicht weiterzuverfolgen. Das Flugzeug wird in den kommenden Wochen für den Transport nach Deutschland vorbereitet. Dann wird auch über die endgültige Nutzung entschieden. Weitere Details zur Überführung und zur geplanten Weiterführung des Super Star-Projekts können wir Ihnen zur Zeit nicht mitteilen."

Allerdings bedeutet die von Weber angesprochene "Vorbereitung" des Transportes nach Deutschland, dass die Tragflächen abmontiert werden - eine Demontage der Flügel war bei diesem Modell allerdings seitens des Herstellers nie vorgesehen und von Austrian Wings informativ konsultierte Techniker befürchten, dass durch diesen Schritt die Herstellung der Flugfähigkeit dauerhaft unmöglich gemacht werden könnte.

Im Internet wurde eine Petition gestartet, in der Lufthansa-Chef Carsten Spohr aufgefordert wird, das Projekt Super Star wie geplant zu Ende zu führen.

(red)