Punktlandung

Aus für Lufthansa Super Star Projekt - Gedanken ...

Lufthansa Super Star im Flug, Symbolbild - Foto: Archiv Lufthansa

Wie berichtet, hat die Lufthansa offenbar die flugfähige Restaurierung einer Super Star (Super Constellation) gestoppt. Dazu einige Überlegungen eines Gastautors (Name der Redaktion bekannt, auf Wunsch des Verfassers wird dieser jedoch nicht publiziert).

Lufthansa stoppt das Projekt Lockheed Super Star Constellation nach 10 Jahren Restaurierung mit Hinweis auf die Kosten (in 2019 wäre Rollout gewesen). Aus Fachkreisen verlautete 2008, dass wegen eben dieser Kosten und der damals getroffenen Feststellung, ein Transport nach Deutschland sein zu riskant für die Struktur und Wiederherstellbarkeit der Lufttüchtigkeit, man das Projekt mit allem zugehörigen Aufwand in Auburn gestartet hat.

Nun vermeldet Lufthansa Mitte März 2018, sie beauftrage das Flugzeug in Auburn abzubauen, nach Deutschland transportieren zu lassen, dort wäre aber nicht klar, was man damit mache und ob eine Lufttüchtigkeit dann noch erreichbar sei.

Einzig nachvollziehbar ist der Lufthansa-Vorstandsbeschluss und zu respektieren, das Flugzeug nicht kommerziell zu betreiben, da die EASA-Vorschriften dieses extrem erschweren für einzelne Flugzeugoldtimer aufgrund des Aufwandes, wenn sie gewerblich betrieben werden. Andere Oldtimer-Operator sind mit demselben Problem konfrontiert.

Es gibt andere Möglichkeiten des Betriebes das Flugzeug zum Renommee der Lufthansa beitragen zu lassen und der Öffentlichkeit den Zugang zu diesem fliegenden Museum zu ermöglichen.

Was aber passiert, wenn das Flugzeug absehbar nicht mehr seine Lufttüchtigkeit erreicht? Zahlreiche Sponsoren haben das Projekt einer „wieder fliegenden L-1649 Super Star Constellation „ weltweit“ unterstützt, wie man vor Jahren schon hörte. Bekommen die Sponsoren ihr Geld zurück? Bekommen sie ihr Geld auch zurück, sollte bei einem Transport nach Deutschland ein wesentliches Teil des Flugzeuges derart beschädigt werden, dass eine Lufttüchtigkeit mit angemessenen Maßnahmen nicht mehr erreichbar ist? Wofür wird dann die Transportversicherungssumme verwendet, sollte eine Versicherung für einen solchen Schadensfall eintreten. Ist dies dann ein Fall von höherer Gewalt? Bekommen die Sponsoren auch dann ihr Geld zurück?

All diese Gedanken und Fragen lässt die Lufthansa-Führung derzeit noch unbeantwortet. Den Sponsoren wird dieser „Schwebezustand“ gewiss nicht genehm sein, haben sie doch mit einem großen Teil des Geldes erst diese Restaurierung ermöglicht! Sind SIE es, die dem Projekt durch Einflussnahme auf den Lufthansa-Vorstand dem Projekt noch den nun erforderlichen positiven Kick vermitteln können? Es ist zu hoffen, dass bei Lufthansa nicht falsche Eitelkeiten überwiegen.

Dieses Projekt einer „wieder fliegenden Lockheed-1649 Super Star Constellation“,- in USA auch bekannt unter „Connie-Starliner“ - , ist es wert zu einem glücklichen Ziel, ... wieder zu fliegen..., geführt zu werden. – Auch im Sinne der Erhaltung eines weiteren Kulturdenkmals der Passagierfliegerei, das es sonst nie mehr geben wird!! Geschätzte, vermutlich 2,4 Millionen Arbeitsstunden bei allen Beteiligten wären nicht umsonst gewesen.

Jedenfalls macht der gegenwärtige Aktionismus des Lufthansa-Vorstandes keinen Sinn im Sinne von Werterhaltung oder Kostenreduzierung. Mit der bereits angelaufenen Umsetzung des Beschlusses wird das Projekt höhere Kosten verursachen als ursprünglich. Noch sind laut Informationen der gut unterrichteten Organisation „Connie Survivers“ Rumpf und Tragflächen verbunden. Noch ist etwas zu retten.

Es ist nur zu hoffen, dass der LH-Vorstand in seiner anscheinend zum 24. April terminierten Sitzung zu diesem Thema seinen Beschluss zum Positiven ändert.

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.